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Hai-Alarm bei unseren Seglern im Olympia-Revier

Seglerin Tanja Frank testet derzeit mit Lorena Abicht im Olympia-Revier 2020. Plötzlich tauchten Hammerhaie auf.

Heute Redaktion
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Die Operation Gold läuft! Unsere Segel-Asse feilen exakt ein Jahr vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio an der Medaillenroute.

Frank: "Ich redete mir ein, die tun nichts!"

Im wegen der Strömungen tückischen Meer vor Enoshima wird getestet. Mit dabei: ungebetene Gäste! Hammerhaie kreisten um das 49erFX-Boot von Tanja Frank. "Ich redete mir ein, die tun nichts", erzählt sie im "Heute"-Talk.

"Reich bin ich nicht geworden"

In Rio rettete Frank mit Thomas Zajac die rot-weiß-rote Ehre – am vorletzten Tag Bronze, unsere einzige Medaille. Seitdem hat sich viel geändert. "Reich bin ich nicht geworden", winkt Frank ab. "Der Hype flachte rasch ab." Das Selbstvertrauen sei gestiegen, auch in der U-Bahn in Wien werde sie öfter erkannt. Die 26-Jährige wechselte die Bootsklasse (49erFX statt Nacra17) und die Partnerin Lorena Abicht ist jetzt Vorschoterin, am Steuer ist Frank. „Ich kannte Lorena bereits als Kind – das hilft! Da schmierten wir uns am Neusiedler See den Rücken mit Schlamm ein, weil wir glaubten, das ist gut für die Haut." Der Erfolg gibt ihnen recht: 2018 holten sie WM-Silber.

"Die Hochbegabung ist nicht immer hilfreich"

In Enoshima wird jetzt gemeinsam getüftelt. Frank hat IQ 137, gilt als Österreichs klügste Sportlerin. Mit fünf las sie, mit 14 Jahren studierte sie: "Die Hochbegabung ist aber nicht immer hilfreich, oft denke ich zu viel", gibt sie zu. Das Segelrevier in Japan bereitet ihr Kopfzerbrechen. "Hier ist nichts vorhersehbar, du müsstest Hellseherin sein. Wind, kein Wind, Welle, keine Welle – oft kommt die Welle aus einer anderen Richtung als der Wind." Das Gold-Rezept: "Viel hier trainieren und Gleichungen der Regelmäßigkeit finden."

Zwölf Trainingswochen sind bis Olympia noch in Japan geplant. Ihr Gespür für Wind und Wasser soll helfen. Und die Haie? "Ich hoffe, die beißen weiter nicht."