Die Natur weiß immer zu überraschen. Ein bereits im April 2011 im Golf von Mexiko gefangener Bullenhai, der zwei Köpfe hatte, wurde von Wissenschaftlern genauestens unter die Lupe genommen. Jetzt wurde bestätigt, dass es sich nicht um zusammengewachsene Zwillinge, sondern tatsächlich um ein Exemplar mit zwei Köpfen handelt.
Michael Wagner, der Leiter des Forschungsteams an der renommierten Michigan State University, nennt den Fang und die daraus gezogenen Erkenntnisse "eines dieser interessanten und schwer aufzulösenden Naturphänomene". Um sagen zu können, was dieses abnorme Wachstum verursacht hat, bräuchte es ähnliche Vergleichsproben. Die gibt es aber nicht.
Das Problem dabei sei, das Tiere mit von der Norm abweichenden Besonderheiten relativ rasch nach der Geburt sterben. Der jetzt untersuchte Hai wurde von einem Fischer entdeckt, als er den Uterus eines von ihm gefangenen Mutterhais öffnete. Der zweiköpfige Hai starb kurz darauf und hätte laut den Wissenschaftlern kaum Überlebenschancen im Ozean gehabt.
Einen Zusammenhang mit der Katastrophe auf der Ölbohrinsel Deep Water Horizont, die sich kurz vor dem Fang im Golf von Mexiko ereignet hat, weist Wagner von sich. "Ich verstehe, dass manche Leute da eine Parallele sehen wollen. Doch wir haben keinerlei Beweise, die so einen Zusammenhang unterstützen würden."