Der 730-Seelen-Ort Hallstatt ist seit langem Unesco-Welterbe und damit international bekannt. Touristen aus aller Welt besuchen das beliebte Örtchen, in der südchinesischen Provinz Guangdong wurde die Gemeinde sogar nachgebaut – "Heute" berichtete.
Der Massentourismus lässt die Bewohner nicht ruhen, deshalb fand vor den Toren der Gemeinde am Samstag eine Demo statt. Der Appell: "Bitte besuchen Sie uns heute nicht mehr!"
Jahr für Jahr liegt die Gemeinde fest in Touristenhand. Am Samstag setzten deshalb dutzende Bewohner mit einer Demonstration auf offener Straße ein Zeichen gegen den Massentourismus, dieser würde das Leben der Hallstätter zur Qual machen.
"Während Touristen weiter Selfies vor atemberaubender Kulisse schießen, haben die Bewohner zunehmend das Gefühl, in ihrem eigenen Dorf erstickt zu werden", heißt es unter anderem. Geplant war eine zweistündige Tunnelblockade, diese soll jedoch auf 15 Minuten reduziert worden sein.
"Die Menschen hier haben das Gefühl, dass sie nur noch eine lebende Kulisse für Touristen sind", heißt es von der Bürgerliste für Hallstatt.
Staus, blockierte Straßen, ignorierte Park- und Halteverbote sowie Hupkonzerte würden das Leben der Hallstätter täglich zur Hölle machen. Die ständige Überlastung der Infrastruktur durch den Touristenansturm stelle nicht nur eine Belastung für die Anwohner dar, sondern auch eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Sicherheit.
Im Vorjahr versuchten es die Bewohner noch mit netten Gesten: Mit Transparenten wie "Achtung, wir wohnen hier!" wurden Touristen gebeten, ruhig zu bleiben – ohne Erfolg. Ob es nun regelmäßig Demonstrationen in und um Hallstatt geben wird, ist nicht klar. Klar ist hingegen, dass viele Bewohner genug vom Massentourismus haben.