Die radikalislamische Palästinensergruppe Hamas hat am Sonntag gemeldet, dass sie "den Kontakt" zu zwei Geiseln "verloren" hat. Grund dafür seien laut Hamas die israelischen Angriffe auf die Stadt Gaza.
Der bewaffnete Arm der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, erklärte: "Der Kontakt sei nach den brutalen Militäreinsätzen und den gewaltsamen Angriffen in den Stadtteilen Sabra und Tal al-Hawa in den vergangenen 48 Stunden verloren gegangen."
Schon früher hatte die Hamas behauptet, den Kontakt zu einer US-israelischen Geisel verloren zu haben. Diese Person wurde wenige Tage später freigelassen.
Seit Mitte September läuft eine massive Offensive der israelischen Armee in Gaza-Stadt, im Norden des Palästinensergebiets. Dabei setzen die Israelis auch Bodentruppen ein. Laut israelischem Militär ist Gaza-Stadt die letzte große Bastion der Hamas im Gazastreifen.
Die Angriffe der israelischen Armee werden international stark kritisiert, vor allem wegen der hohen Zahl an zivilen Opfern. Viele fürchten, dass die Militäreinsätze in Gaza das Leben der Geiseln zusätzlich gefährden könnten, die noch immer in der Gewalt der Hamas sind.
Ausgelöst wurde der Gaza-Krieg durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Damals wurden nach Angaben Israels 1.219 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer befinden sich 47 Geiseln bei der Hamas, mindestens 25 davon sind laut israelischer Armee bereits tot.
Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium im Gazastreifen wurden bei den israelischen Angriffen mehr als 66.000 Menschen getötet, die meisten davon Zivilisten. Diese Zahlen lassen sich aber nicht unabhängig überprüfen.