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Hamilton macht Vettel vor Spielberg Prügel-Angebot

Heute Redaktion
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Prügel-Angebot vor Spielberg! Nach dem "Abschuss" beim Rennen in Baku poltert Lewis Hamilton gegen Ferrari-Rivale Sebastian Vettel: "Machen wir es von Mann zu Mann."

Eigentlich war das Verhältnis von Mercedes-Star Lewis Hamilton zu Ferrari-Pilot Sebastian Vettel von Respekt geprägt. Damit ist es seit dem Rennen in Baku vorbei. Vettel fühlte sich in der Safety-Car-Phase von Hamilton ausgebremst, krachte ihm zuerst unabsichtlich ins Heck, rammte ihn dann aber absichtlich von der Seite. "Eine respektlose Reaktion. Er hat heute Farbe und sein wahres Gesicht gezeigt. Der Kampf ist nun eröffnet", ärgerte sich Hamilton – und macht vor dem Rennen in Spielberg am 9. Juli ein Prügel-Angebot: "Wenn Sebastian zeigen will, dass er ein Mann ist, soll er aus dem Auto steigen und wir machen es von Angesicht zu Angesicht." Die 10-Sekunden-Strafe für Vettel dämpft seinen Zorn nicht. "Wenn er dafür so bestraft wird ... Nein, ich will eigentlich nichts dazu sagen."

Rückendeckung von Lauda



Von Mercedes-Boss Niki Lauda bekommt Hamilton Rückendeckung: "Der, der vorne ist, bestimmt so wie im Straßenverkehr die Geschwindigkeit. Wenn der bremst, musst du abbremsen. Das ist auch hier so. Mich hat aber verwundert, dass Sebastian dann neben ihn fährt, herumgestikuliert und ihm gleichzeitig ins Auto fährt. Das ist ein Riesenfoul, das auch von den Rennkommissaren geahndet wurde. Zehn Sekunden - darüber kann man diskutieren, ob das genug ist. Aber die Entscheidung muss man respektieren. Es war klar Sebastians Schuld.", ist Lauda überzeugt. Motorsportchef Toto Wolff ergänzt: "Lewis hat das sicher nicht absichtlich gemacht. Die Strafe ist, wie sie ist. Wenn Sebastian ihm absichtlich ins Auto gefahren ist, dann ist die Strafe zu gering. Schmusen gefällt aber eh niemandem. Es geht um viel, jetzt ist der Kampf um die WM wirklich eröffnet." Auch Formel-1-Legende Damon Hill steht auf der Seite von Hamilton: "Es sieht so aus, als hätte Sebastian Lewis absichtlich gefoult. Und zwar ziemlich hart. Damit hätte er beide Autos beschädigen können. Was soll das? Sebastian war ganz offensichtlich sehr wütend auf Lewis, ist dann zuerst neben ihn gefahren und dann in ihn hineingefahren."

Vettel gelassen

An Vettel prallt die Kritik offenbar ab. "Es ist doch nichts passiert", meint er. Zu Hamiltons Bremsmanöver stellt er klar: "Ich bin mir sicher, dass er es nicht mit Absicht gemacht hat. Aber es war nicht das richtige Manöver. Wenn ich Probleme bekomme, dann bekommen die Fahrer hinter mir noch größere Probleme. Es war nicht nötig. Ich hatte danach einen Schaden, und er hat auch einen Schaden riskiert. Vor ein paar Jahren hat er beim Restart in China schon einmal etwas ähnliches gemacht. Das ist einfach nicht der richtige Weg." Nachsatz: "Wir sind Männer und sind nicht im Kindergarten. Ich denke, seine Aktion war unnötig, und das habe ich ihm gezeigt. Wenn ich dafür bestraft werde, dann sollte er auch dafür bestraft werden. Die Nummer war nicht richtig."

Vettel droht Sperre



Vettel glaubt übrigens nicht daran, dass es in Spielberg ein "Revanchefoul" von Hamilton geben wird. "Ich habe weiterhin kein Problem mit ihm", meint der Deutsche. Ob der Brite das ebenso sieht, ist aber schwer vorstellbar. Sollte Vettel in Spielberg wieder ein Ausraster passieren, droht ihm eine Sperre. Seine Superlizenz ist aktuell mit neun Strafpunkten belastet, drei davon für seine Aktion gegen Hamilton in Baku. Bei einer weiteren Drei-Punkte-Strafe wird er für ein Rennen gesperrt. Allerdings sind Strafpunkte nur zwölf Monate vermerkt, nach dem Rennen in Spielberg verfallen zwei Punkte am Konto des Heppenheimers. (gr)