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Hamilton schämt sich für seinen "seltsamsten Sieg"

Lewis Hamilton feierte in Sotschi einen Stallorder-Sieg und ist dem WM-Titel ganz nah. "Ich wollte das nicht", beteuert er.

Heute Redaktion
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Kein Siegerlächeln, keine Jubelgeste! Lewis Hamilton machte am Sonntag mit seinem 70. Sieg in der Formel 1 einen großen Schritt in Richtung WM-Titel. Gut drauf war er aber nicht.

Der WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton schämte sich augenscheinlich nach dem per Stallorder geschenkten Sieg. Sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas blickte nach der Zwangsversetzung auf Rang zwei bei der Siegerehrung enttäuscht ins Leere. Grund: In Runde 25 forderte der Mercedes-Kommandostand den in Führung liegenden Bottas auf, Hamilton überholen zu lassen. Der Finne ließ seinen Teamkollegen mit Blick auf die Fahrer-WM vorbei und setzte sein Rennen fortan als Bremsklotz für Vettel fort. "Wir mussten das machen", funkte die Box an Bottas und bat um Verständnis.

Hamilton: "Ich wollte das nicht"

Bereits während des Rennens hatte Hamilton laut eigener Aussage gefunkt: "Sagt ihm einfach, er soll schneller fahren." Nach dem Rennen stellte er klar: "Ich wollte das nicht. Valtteri zu überholen fühlte sich nicht gut an. "Das ist der seltsamste Tag meiner Karriere. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal Erster wurde und mich so gefühlt habe."

Das letzte Mal, dass man einen Sieger so peinlich berührt gesehen hatte, war in Spielberg 2002, als Ferrari Michael Schumacher per Stallorder der Sieg geschenkt hatte.



Wolff verteidigt Teamorder


Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff verteidigte die umstrittene Entscheidung: "Wir wollten eigentlich, dass der Schnellste gewinnt, und das war heute Valtteri. Wir hatten eine missglückte Strategie, Lewis kam hinter Vettel aus der Box. Deshalb mussten wir das so machen", sagte Wolff: "Wir können genau nachvollziehen, was in Valtteri vorgeht. Er hat noch keinen Saisonsieg, heute wäre es soweit gewesen."

(Heute Sport)