Handball-EM: Sex-Skandal vor Österreich-Showdown

Bei der Handball-EM muss Österreich heute gegen Norwegen siegen, um in die K.o.-Runde einzuziehen. Unser Gegner wird von einem Sex-Aufreger erschüttert.

Schicksalsspiel für unser Handball-Nationalteam! Heute (20.30 Uhr, live ORF Sport +) muss die rot-weiß-rote Truppe in Kroatien gegen Norwegen siegen, um noch die K.o.-Runde der EM zu erreichen. Kurz vor dem Anpfiff wird Österreichs Gegner von einem Sex-Skandal erschüttert. Eine Spielerin der norwegischen Damen-Nationalmannschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen ihre männlichen Kollegen.

Handy gehackt



Nora Mörk berichtet im Interview mit der Zeitung "VG", dass ihr Handy gehackt worden sei und seither "private und sehr persönliche" Fotos von ihr auf den Smartphones des Männer-Nationalteams im Umlauf wären. Außerdem soll sie von Mitgliedern des Nationalteams sexuell belästigt worden.

Tränen-Interview

Mörks Vorwürfe sind nicht ganz neu. Bereits im November hatte sie in einem TV-Interview unter Tränen von den Vorfällen berichtet, dabei aber nicht ausdrücklich ihre männlichen Kollegen beschuldigt. "Ich fühlte mich körperlich krank. Essen und Schlafen fiel mir schwer", berichtete sie damals.

Rücktritt aus Team?



Jetzt wird sie in ihren Vorwürfen konkreter. Sie habe den Verband bereits im Oktober 2017 von den Vorfällen unterrichtet, allerdings gab es für die Beschuldigten keine Folgen. "Jetzt überdenke ich meine Zukunft im Nationalteam", meint die Vize-Weltmeisterin. "Ich weiß nicht, ob ich weiter Teil eines Verbands sein will, der sich mehr um Kollegen schert, die sexuelle Belästigung betreiben, als um mich."

Untätigkeit

Verbandsboss Kare Geir Lio beteuert, sich um die Aufarbeitung zu kümmern. Untätigkeit will er sich nicht vorwerfen lassen: "Das Wichtigste für uns war, Nora beizustehen und diese Angelegenheit so gut wie möglich aufzuarbeiten. Dass Nora dies anders wahrnimmt, ist sehr bedauerlich." (heute.at)