Wirtschaft

Shops vor Streik – 2.000 Euro brutto für alle gefordert

Nach dem "Lokdown" der Eisenbahner steht der nächste Streik bevor. Ausgerechnet die Geschäfte könnten zusperren – und es gibt saftige Forderungen.

Rene Findenig
Auch hier droht Streik: Ausgerechnet am Einkaufs-Wochenende vor Weihnachten könnte der Handel zu bleiben.
Auch hier droht Streik: Ausgerechnet am Einkaufs-Wochenende vor Weihnachten könnte der Handel zu bleiben.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Einen Tag nach dem Streik der Bahn in ganz Österreich im Kampf um bessere Bezahlung ist der nächste Entscheidungstag gekommen. Am Dienstag setzen sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite im Handel noch einmal an den Verhandlungstisch. Doch die Fronten sind verhärtet – die Arbeitgeber boten zuletzt eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent und eine Einmalzahlung von drei Prozent.

Die Arbeitnehmer wollen aber um mindestens 8,5 Prozent beziehungsweise 200 Euro brutto mehr Lohn. Brisant: Eine Streikfreigabe gibt es bereits, Geschäfte könnten am Freitag und Samstag komplett zu sein. Wie bei der Bahn werfen sich auch in diesen Verhandlungen beide Seite Blockadehaltungen vor. Nun kommt eine neue Ansage der Frauenvorsitzenden Korinna Schumann vom Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB).

2.000 Euro brutto als Ziel

"Die Gehaltserhöhung muss kräftig und dauerhaft sein – das derzeitige Angebot mit Einmalzahlungen hilft den Frauen nicht. Denn die Wirkung der Einmalzahlung verpufft, die gestiegenen Preise aber bleiben", so Schumann. Ihr Ziel: Ein Abschluss "in Richtung eines Mindestgehaltes von 2.000 Euro brutto", derzeit liege dieses bei rund 1.800 Euro. Für den 2. und 3. Dezember stehen die Zeichen nun auf Streik im Handel.

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    Protestkundgebungen gingen bereits vergangene Woche über die Bühne.
    Protestkundgebungen gingen bereits vergangene Woche über die Bühne.
    HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

    Voraussetzung ist, dass es in der nächsten Verhandlungsrunde zu keinem akzeptablen Ergebnis kommt, so der Vorsitzende des GPA Wirtschaftsbereichs Handel, Martin Müllauer. Für diese Warnstreiks hat der Österreichische Gewerkschaftsbund die Freigabe erteilt. Beobachter sehen allerdings eine Einigung quasi in "letzter Sekunde" als unwahrscheinlich an – zu weit würden die Vorstellungen momentan auseinander liegen.