Wirtschaft

Supermärkte, Shops – auch hier drohen jetzt Streiks

Nach der Bahn könnten nächste Woche auch Supermärkte, Geschäfte und Co. streiken – und das gleich für zwei ganze Tage.

Leo Stempfl
Shopping Center 
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In den Wiener Ordensspitälern wurde bereits gestreikt, am Montag stehen zu Schichtbeginn die Brauereien still. Wohl am meisten merken wird man hingegen von den Arbeitskampfmaßnahmen der Eisenbahner. Erstmals seit 19 Jahren (2003 fuhren ganze 66 Stunden keine Züge) wird einen kompletten Tag lang, am Montag, gestreikt.

Ein ähnliches Schicksal könnte Österreich im Handel drohen. Bei den Verhandlungen zur Lohnanpassung für 430.000 Beschäftigte trennten sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter am Dienstag ohne Ergebnis. Das aktuelle offizielle Angebot der Arbeitgeber liegt bei einer Inflation von 6,9 Prozent laut Gewerkschaft bei 4 Prozent Gehaltserhöhung und einer Einmalzahlung in Höhe von 3 Prozent.

Wütend und enttäuscht

"Ein solches Angebot ist für die Handelsangestellten angesichts der momentanen Teuerung nicht annehmbar", sagt die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA Helga Fichtinger. Gefordert werden von Arbeitnehmerseite mittlerweile 8,5 Prozent. Als Mindestwert für die niedrigsten Einkommen will man 200 Euro, also ein Plus von elf Prozent.

Am 24. und 25. November 2022 wurden die unterbrochenen Betriebsversammlungen im Handel während der Arbeitszeit wieder aufgenommen. "Die Beteiligung war noch größer als bei den ersten Informationsversammlungen. Die Beschäftigten sind wütend und enttäuscht, dass gerade sie so lange auf ein respektables Gehaltsplus warten müssen."

Zwei Tage lange Warnstreiks

Man hat deswegen fast einstimmig Warnstreiks für den 2. und 3. Dezember 2022 beschlossen. Voraussetzung ist, dass es in der nächsten Verhandlungsrunde zu keinem akzeptablen Ergebnis kommt, so der Vorsitzende des GPA Wirtschaftsbereichs Handel, Martin Müllauer. Für diese Warnstreiks hat der Österreichische Gewerkschaftsbund nun eben die Freigabe erteilt.

Eigentlich soll am 29. November weiterverhandelt werden. Dass es dazu kommen wird, gilt derzeit aber für eher unwahrscheinlich. Ausgerechnet die Arbeitgeber wollen sogar nur weiterverhandeln, wenn die Arbeitnehmer ein neues Angebot präsentieren. 

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