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Harte Kriechmayr-Kritik an der FIS: "Nichts zu sagen"

Heute Redaktion
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Vincent Kriechmayr
Vincent Kriechmayr
Bild: picturedesk.com

Nach dem Rücktritt von Österreichs Ski-Idol Marcel Hirscher ist der Kampf um den Gesamtweltcup neu entbrannt. Vincent Kriechmayr sieht die Abfahrer aber weiter benachteiligt und holt zum Angriff auf die FIS aus.

Wer beerbt Hirscher auf dem Ski-Thron? Für Kriechmayr ist jetzt schon klar, dass es kein Speed-Läufer sein wird. Der Oberösterreicher wetterte deshalb gegen die FIS, Chancengleichheit ist beim Internationalen Skiverband Mangelware.

"Das Problem ist, dass wir Athleten bei der FIS gar nichts zu sagen haben. Und deswegen ändert sich auch nichts. Es ist so ziemlich alles von der FIS abgeschmettert worden", schüttelte der 28-Jährige gegenüber der APA den Kopf.

Zu viele Technik-Rennen?

Dabei hatte Hannes Reichelt zuletzt erklärt, dass sich erstmals seit Carlo Janka 2010 ein Speed-Fahrer die Große Kristallkugel schnappen könnte. Matthias Mayer glaubt das nicht, sagte zuletzt: "Man muss sich nur den Kalender ansehen, um die Antwort zu kennen." Mit zwölf Slaloms, zehn Riesentorläufen und zwei Parallelslaloms werden gleich 24 Technik-Bewerbe gefahren, die sich besser vermarkten lassen. Dem stehen zehn Abfahrten und neun Super-G gegenüber.

Für Kriechmayr, selbst ein großer Fan der Kombination, wäre es die beste Lösung gewesen, die oft stiefmütterlich behandelte Disziplin abzuschaffen. "Ich hätte mir gewünscht, dass die Kombination verschwindet und dafür mehr Speed-Rennen in den Kalender kommen." Stattdessen änderte die FIS das Kombi-Reglement. Künftig darf der Abfahrts-Schnellste auch mit Nummer eins im Slalom starten.

Kommt eine Gewerkschaft?

Trotzdem stimmt das Verhältnis Technik/Speed für die ÖSV-Abfahrer weiterhin nicht. "Wir haben oft über die Möglichkeit geredet, so wie es das in der Formel 1 gibt oder in anderen Sportarten, eine Fahrerkommission oder Gewerkschaft zu starten. Dann hätten auch wir Athleten wesentlich mehr Macht", so Reichelt.

Dann könnte man Ideen besser durchbringen. Kriechmayr hätte eigene Wege, um den Skisport populärer zu machen. "Man könnte ja, wie bei der Vierschanzentournee, eine Klassiker-Serie mit Wengen, Kitzbühel und Garmisch starten, ein bisschen Preisgeld hineinschmeißen. Sieger ist der, der in Garmisch die schnellste Gesamtzeit gefahren ist. Wenn einer alle drei Rennen gewinnt, gibt es einen Jackpot. Vielleicht schaffen wir es, dass wir etwas verändern."