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Hartes Jahr für Alaba, Arnautovic und Dragovic

Durchwachsenes Jahr für Österreichs Top-Legionäre. David Alaba und Co. sorgten nicht nur mit Leistung für Schlagzeilen. Ein Rückblick.

Heute Redaktion
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24 rot-weiß-rote Kicker verdienen ihr Geld in der deutschen Bundesliga. Sieben in der englischen Premier League. Über den Erdball verstreut sind mehr als 50 ÖFB-Legionäre in den höchsten Spielklassen vertreten. Nicht alle hatten ein gutes Jahr. "Heute" hat den Jahres-Rückblick.

Österreichs wertvollster Fußballer ist nach wie vor David Alaba. Der Bayern-Star war 2017 aber ungewohnt heftiger Kritik ausgesetzt. Bereits zu Jahresbeginn hatte er mit Gegenwind zu kämpfen. Seine Leistungen in München stagnierten bestenfalls, auf seinen Social-Media-Kanälen spielte Alaba aber groß auf. Kitzbühel-Abstecher, Werbung für sein Label 'da27', wechselnde Frisuren – das Leben wurde auf Instagram und Co. zelebriert. Das missfiel sogar der Chefetage. Später setzte der Superstar mit dem "Beast", seinem Luxus-SUV, noch einen drauf.

Dennoch durfte sich Alaba im Mai über den fünften Meistertitel in Folge freuen. Im DFB-Pokal kam hingegen im Halbfinale das Aus. In der Champions League war gegen Real schon im Viertelfinale Endstation.

Im September warf Alaba eine schwere Knöchelverletzung erneut zurück. Auch im Nationalteam. Der 27-Jährige verpasste heuer drei von acht Länderspielen. Kurios: Genau die wurden gewonnen. Unter anderem fehlte der Wiener beim Abschied von Marcel Koller sowie beim Antritt von Franco Foda. Ständiger Begleiter: die Positionsdebatte – Mittelfeld oder linker Verteidiger.

Ein turbulentes Jahr hat demnächst auch Marko Arnautovic hinter sich, wenngleich der England-Legionär an den Feiertagen noch kicken darf.

Als Stoke-Legionär lieferte "Arnie" bis zum Sommer eine unauffällige Saison ab. Dann der Paukenschlag! West Ham blätterte im Juli 27,5 Millionen Euro für die Dienste des Ball-Artisten hin. Nie gab ein Klub mehr Geld für einen Österreicher aus.

Bei den "Hammers" hatte Arnautovic jedoch Startschwierigkeiten. Rote Karte im zweiten Match, danach krank und formschwach. Auch der Trainer wurde gewechselt. Bald wurde das Gerücht laut, der 28-Jährige stehe schon wieder auf der Verkaufsliste. Der an Selbstbewusstsein nicht arme Spieler antwortete auf seine Art – nämlich mit dem ersten Saisontor. Das zweite Goal ließ nicht lange auf sich warten. Schon war der Rekordtransfer in den Herzen der West-Ham-Fans angekommen.

Im Nationalteam entwickelte sich der gebürtige Floridsdorfer ebenfalls zu einem echten Führungsspieler. Das WM-Quali-Aus konnte allerdings auch er nicht verhindern.

Am schlimmsten erwischte es Aleks Dragovic. Bei Basel und Kiew gefeiert, folgte bei Leverkusen der rasche Abstieg – im heurigen Kalenderjahr kam er nur zu zwölf Einsätze. Im Sommer ließ sich "Drago" zu Leicester verleihen. Doch statt mehr Spielpraxis wurde es noch weniger. Beim Klub von Christian Fuchs pendelte der Verteidiger in der Premier League zwischen Tribüne und Ersatzbank. Nur im Cup durfte er mitwirken. 2018 kann für den 26-Jährigen nur besser werden.

Apropos wenig Einsatzzeit. Marc Janko wurde mit Basel Meister, schloss sich danach Sparta Prag an. Mehr als Ergänzungsspieler ist er bei den Tschechen aber (noch?) nicht. Dieser Umstand kostete den Stürmer auch den Platz im Nationalteam.

Zum Glück waren nicht alle ÖFB-Legionäre vom Pech verfolgt. Marcel Sabitzer mauserte sich bei RB Leipzig zum absoluten Stammspieler. Er steigerte seinen Marktwert auf 13 Millionen Euro, kickte in der Champions League. Auch in der Liebe landete der Ex-Rapidler einen Volltreffer. Model Katja Kühne ist seit einigen Monaten die bessere Hälfte des Steirers. Kurz vor Weihnachten wurde Sabitzer zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt.

Nur der Verletzungsteufel ärgerte ihn – und damit Ex-Teamchef Marcel Koller. Gleich vier (!) Quali-Spiele verpasste der "Bulle". Eine wegen einer Schnittwunde am Arm, gegen Georgien fehlte er wegen eines Blutergusses, die letzten beiden Partien unter Koller ließ er wegen einer Zahn-Operation aus.

Ein Traumjahr geht für Guido Burgstaller zu Ende. Der Striker wechselte im Jänner von Zweitligist Nürnberg zu Schalke – und hat bei seinem neuen Klub prompt Kultstatus erreicht. Auch dank Aktionen wie dieser (Stichwort Weihnachtspullover). Der Kärntner trifft am laufenden Band, ist in der Offensive meist gesetzt. Nicht weniger als 20 Mal netzte "Burgi" ein.

Auch Maximilian Wöber zählt mittlerweile zu den Legionären. Der ehemalige Rapidler heuerte bei Ajax Amsterdam an. Kolportierte Ablösesumme: 7,5 Millionen Euro. Nie zuvor wechselte ein Österreicher um mehr Geld aus der Bundesliga ins Ausland.

Beim holländischen Spitzenklub erkämpfte sich der erst 19-jährige Verteidiger rasch ein Fixleiberl. Eine Verletzung stoppte ihn im Jahres-Finish. Top:Im Nationalteam feierte er sein Debüt.

Turbulent verlief die Saison für Michael Gregoritsch. In der ersten Jahreshälfte kämpfte er mit dem HSV erfolgreich gegen den Abstieg. Es folgte der durchaus überraschende Transfer nach Augsburg. Die richtige Entscheidung! Beim FC schlug der 23-Jährige voll ein: acht Tore in den ersten 15 Runden.

Auch das Jahr 2019 wird wieder viele rot-weiß-rote Tore im Ausland bringen. Mit "Heute" sind Sie wie gewohnt am Laufenden. (ee)