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Hat Köln den Video-Fluch? "Jede Woche Probleme!"

Die nächste Niederlage, der nächste Video-Aufreger. Köln hadert mit dem Video-Referee, der gleich drei Mal patzte. Manager Jörg Schmadtke tobt.

Heute Redaktion
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Es hätte der Befreiungsschlag werden können – und es wurde der nächste Aufreger! Köln bleibt nach dem 0:1 im Bundesliga-Heimspiel gegen Frankfurt punkteloses Tabellen-Schlusslicht. Und erneut stand der Video-Referee im Mittelpunkt. Manager Jörg Schmadtke fühlt sich inzwischen richtiggehend verfolgt, denn der Referee patzte gleich drei Mal.

Vorspiel in Dortmund



Erst ein Rückblick: Vergangenes Wochenende verlor Köln gegen Dortmund 0:5. Beim 0:2 war das Spiel bereits abgepfiffen, doch der Video-Referee schritt ein – und gab den Treffer. Die wütenden "Geißböcke" kündigten Protest an, zogen den aber wegen mangelnder Erfolgsaussichten wieder zurück. Coach Peter Stöger forderte die Bundesliga auf, genauere Richtlinien zu erlassen, wann und in welcher Weiße der Video-Referee Entscheidungen trifft.

Elfer zu Unrecht

Die Aufregung legt sich nach der Heimpleite gegen Frankfurt nicht. Im Gegenteil, diesmal lag der Video-Schiri gleich drei Mal falsch. Was war passiert? In der 22. Minute brachte Köln-Goalie Horn Frankfurts Gacinovic zu Fall, spielte aber zuerst den Ball. Schiri Martin Petersen pfiff Elfmeter – Fehlentscheidung. Doch Video-Referee Wolfgang Stark schritt nicht ein. Haller verwandelte den Strafstoß souverän zum entscheidenden 1:0.

Fehlentscheidungen

Das nächste Video-Blackout in der 32. Minute: Bittencourt wird von Eintracht-Verteidiger Falette von hinten umgerempelt. Ein klarer Elfmeter. Wieder kein Einschreiten des Video-Schiris. Auch Frankfurt wurde um einen Elfer gebracht, als Haller in der 23. Minute von Heintz im Strafraum umgerissen wurde.

Verzweiflung nach Schlusspfiff



Manager Jörg Schmadtke ist mit seinem Latein am Ende. "Ich weiß nicht, wie man zu solchen Entscheidungen kommt", klagt er. "Auf dem Platz habe ich ja noch ein gewisses Verständnis. Aber wenn man die TV-Bilder sieht, fällt es mir schwer. Ich kann nicht jede Woche den Ober-Schiedsrichter der Nation machen und Dinge kommentieren. Jeder hat es gesehen, im Stadion und im Fernsehen." Coach Stöger versucht, sachlich zu bleiben: "Über den Videobeweis möchte ich heute nicht sprechen. Vielleicht morgen. Heute nicht. Nach der Pause haben wir gesagt, dass wir uns auf unser Spiel konzentrieren müssen. Für uns heißt es nun, uns auf das Spiel am Sonntag vorzubereiten und unsere Fehler abzustellen."

Spieler angeschlagen



Bei den Kölnern schlagen sich die Unserie und die Fehlpfiffe aufs Gemüt. Goalie Horn: "Ich musste erst einmal in die Kabine gehen und mich abreagieren. Was hier heute passiert ist, ist einfach unfassbar. Letzte Woche wurde überall eingegriffen, und hier heute auf einmal nicht. Man denkt, man ist im falschen Film." Bittencourt ergänzt: "Es ist schwer für den Kopf, mit diesen Entscheidungen umzugehen."

Unserie und Krise



Schwer zu verdauen nach der vergangenen Traum-Saison: Köln hat zum ersten Mal in seiner Bundesliga-Geschichte nach fünf Partien keinen Punkt am Konto. Erstmals verloren die "Geißböcke" die ersten beiden Heimspiele der Saison. (gr)

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