Mit seiner "Stadtbild"-Aussage im Zusammenhang mit der Migrationspolitik geriet der deutsche Kanzler Friedrich Merz in die Kritik. Nun äußerte sich Tennis-Legende Boris Becker (57) zur Thematik.
In einem Interview mit dem "WDR" sagte er, dass er sich nicht politisch in eine Ecke drängen lassen möchte. "Ich habe großen Respekt vor dem Job des Bundeskanzlers. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt", erklärte er. Grundsätzlich mache Friedrich Merz einen guten Job. "Es ist aber schwer, eine Entwicklung zu verändern, die aus meiner Sicht in die falsche Richtung gegangen ist."
Dann sprach er seine Mama Elvira an, die aus dem Sudetenland flüchten musste. "Sie wurde in Deutschland gerettet. Deswegen bin ich Deutschland immer und ewig dankbar", so Becker, der betonte, dass er der Letzte sei, der Menschen nach Hautfarbe oder Religion beurteile. "Da sollten wir weltoffen bleiben. Es ist ein langer Weg, auch politisch. Aber ich glaube, wir haben die Kraft dazu."
Der konservative Regierungschef Merz hatte am Dienstag vergangener Woche gesagt, dass man frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik korrigiere und Fortschritte mache. "Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen."
Am Mittwoch präzisierte er, dass Deutschland weiterhin auf Einwanderung angewiesen sei. Menschen ohne Aufenthaltsrecht oder Arbeit, die sich nicht an die geltenden Regeln hielten, hält der Kanzler jedoch für problematisch für das Erscheinungsbild deutscher Städte.