Das japanische Edelrestaurant "Sakai" in der Wiener Florianigasse war seit 2013 ein Fixstern am Wiener Gourmet-Himmel. Inhaber und Haubenkoch Hiroshi Sakai brachte mit feinstem Sushi, raffiniertem Tempura und edlem Sake ein Stück Japan in die Wiener Josefstadt.
Nun ist Schluss: Aus persönlichen Gründen zieht sich der 65-jährige Küchenchef in den Ruhestand zurück – berichtet "Mein Bezirk". Damit endet auch eine Ära für Wiens Feinschmecker.
"Es war mir eine große Freude und Ehre, Sie im Sakai begrüßen und bewirten zu dürfen", schreibt Sakai in einem Abschiedsbrief an seine Gäste. Er bedankt sich für die jahrelange Treue und die Begeisterung für die japanische Küche.
Das Lokal wurde in seiner Laufbahn mehrfach ausgezeichnet – zuletzt mit drei Hauben von Gault&Millau. Nicht nur kulinarisch, auch optisch überzeugte das "Sakai": Minimalismus prägte den Stil, der Fokus lag auf dem Teller.
Zu den Signature-Dishes zählten Sashimi-Variationen, Thunfisch-Tataki mit Knoblauchflakes und Ponzu, sowie das seltene Tempura vom Seeaal mit Shisoblatt. Auch ein gekühlter Eierstich mit Nori, Shiitake und Krabbenfleisch – genannt "Hiyashi Chawanmushi" – begeisterte die Gäste. Alles wurde begleitet von einem feinen Ensemble aus japanischem Sake.
Mit dem Abschied des "Sakai" verliert der kleinste Wiener Bezirk eine kulinarische Institution. Ob es eine Nachfolge oder ein neues Konzept in den Räumlichkeiten geben wird, ist noch unklar. Sicher ist: Ein einzigartiges Haubenlokal geht – und hinterlässt viele Stammgäste mit Wehmut.
