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Helmut Kraft tritt als Sportklub-Trainer zurück

Heute Redaktion
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In der 11. Runde der Regionalliga Ost gab es ein Wechselbad der Gefühle für den Wiener Sportklub. Zuerst konnte man ein wunderbares Legendenmatch zwischen dem Sportklub und der Vienna sehen um danach Jubel gegen Enttäuschung zu tauschen. Nach dem Spiel am Samstag mußte der Wiener Sportklub nach einer 2:0-Führung (Endstand 2:3) die rote Laterne des 1. SC Sollenau doch noch übernehmen. Einen Tag später legte Trainer Kraft sein Amt nieder.

die rote Laterne des 1. SC Sollenau doch noch übernehmen. Einen Tag später legte Trainer Kraft sein Amt nieder.

Alles war perfekt organisiert. Das Legenden-Match zwischen dem Wiener Sportklub und First Vienna vor Anpfiff des Keller-Duells, Sportklub gegen 1. SC Sollenau, war schon gut besucht. Knapp 1.200 Fans fanden den Weg in die Alszeile. Der Regenbogen, der hinter der Friedhofstribüne zu sehen war, sollte auch noch Glück bringen. Nach 27 Minuten konnte der Sportklub verdient in Führung gehen und die ganze erste Halbzeit dominieren. Gleich zwei Minuten nach Wiederanpfiff erzielten die Schwarz-Weißen auch noch das 2:0. Doch dann kamen die Sollenauer ins Spiel und erzielten drei Tore für den Sieg.

Nach dem Match war Fassungslosigkeit gegeben. Präsident Manfred Tromayer will Siege sehen: "Wir haben wirtschaftlich alles im Griff und sind auf einem guten Weg. Aber man könnte eine Million Euro plus schreiben, es würde die Fans des Sportklubs nicht interessieren. Wir brauchen Siege für unsere tollen Anhänger. Die Mannschaft muss alles aus sich rausholen", so der Präsident zu "Heute.at".

Am Ende war es wieder eine bittere Niederlage und Trainer Helmut Kraft rechnete mit dem Wr. Sportklub ab gegenüber "Heute.at" ab. "Wir haben das 2:0 nicht über die Runden gebracht, weil wir zu viele Spieler haben, die sich saublöd anstellen. Ich kann leider nichts anderes sagen. Die Mannschaft überbietet sich an Blödheit. Wenn wir uns die Tore, die wir heute bekommen haben, noch einmal ansehen, ist die Leistung unterirdisch und indiskutabel. Mit solchen Spielern kann man ein solches Spiel, bei dem man eigentlich klar führt, nicht gewinnen."

Wie es mit dem Sportklub weitergehen soll, wusste Kraft unmittelbar nach der Partie nicht zu sagen. "Diese Frage muss ich mir auch stellen. Mit so einer Defensiv-Leistung ist es schwer von hinten (anm. d. R.: Letzter Tabellenplatz) rauszukommen. Wenn man pro Spiel drei Tore bekommt, kann man sich nur am Tabellenende finden. Dahingehend muss man alles in Frage stellen und ich mich selbst auch" sagte Helmut Kraft nach dem Spiel.

Trainer Kraft tritt zurück

Am Sonntagnachmittag zog Helmut Kraft dann persönliche Konsequenzen und trat zurück. "Heute.at" bat den Ex-Trainer zum Interview.

Heute.at: Helmut Kraft, seit kurzem ist bekannt, Sie sind nicht mehr Trainer des Wiener Sportklubs. War das Spiel gegen Sollenau der berühmte Punkt am i?

Kraft: "Nach dem gestrigen Spiel war ich emotional getroffen, ich wusste selbst nicht mehr weiter und fühlte mich verraten. Ich denke, dass ich nicht mehr der Richtige für diese Mannschaft bin. Das Team hat mich und den Verein im Stich gelassen. Bei den Toren, die wir gestern bekommen haben, agierten wir wie eine Schülermannschaft."

Im Stich gelassen?

"Ja, ich bin der Meinung das diese Mannschaft mehr kann, sie geben nicht mehr 100% und das ist in der Regionalliga Ost einfach zu wenig. Für mich war das ein Vertrauensmissbrauch der Mannschaft. Ich kann mich nicht wieder vor die Mannschaft stellen sie anschreien oder sie loben ich bin mit meinem Latein am Ende und da ist es besser den Hut zu nehmen und zu gehen."

Wie steht der Verein zu Ihrer Entscheidung?

"Der Verein und der Vorstand, das muss ich wirklich erwähnen, ist immer, auch nach dem Match gegen Sollenau, hinter mir gestanden. Es war meine Entscheidung den Vertrag mit dem Wiener Sportklub aufzulösen, da ich anscheinend nicht mehr der richtige Mann für diese Mannschaft bin. Ich habe mich selbst in Frage gestellt und hoffe für den Verein, dass es mit einem neuen Trainer wieder aufwärts geht."

Wo treibt es den Trainer Helmut Kraft jetzt hin?

"Das weiß ich nicht, ich bin emotional wirklich berührt. Ich wollte mit dieser Mannschaft etwas erreichen, nur hat das nicht geklappt. Wenn man eine solche Negativserie hinlegt, muss man sich selbst hinterfragen. Für die Zukunft gibt es jetzt mal keinen Plan. Ich werde diesen Schritt einmal verdauen und dann schauen wir wie es weiter geht. Für Gespräche bin ich aber in ein bis zwei Wochen wieder bereit."

FH