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Herbert Nitsch: Grenzgänger mit "nur" drei Gehirnzel...

Heute Redaktion
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Er liebt die Höhen und die Tiefen: Herbert Nitsch, der erfolgreichste und beste Freitaucher der Welt. Jetzt will er seinen eigenen Weltrekord brechen: 1000 Fuß - knappe 305 Meter - sind das Ziel!

Basejumper Felix Baumgartner springt in die Tiefe, Herbert Nitsch taucht dorthin. Der 40-jährige Berufspilot aus Wien ist der erfolgreichste Freitaucher der Welt.  In seinem Extrem-Sport hat er bisher 31 Bestmarken aufgestellt, den Tiefenrekord schraubte er 2007 auf sagenhafte 214 Meter.  Das Limit? Nein, sagt Nitsch. The Deepest Man on Earth peilt die 1000-Fuß-Marke an. Das heißt: Knapp 305 Meter will der Mann mit der Riesenlunge (etwa zehn Liter, normal sind vier bis fünf) in der Apnoe-Tauch-Disziplin No Limits in die Tiefen des Meeres hinabstoßen.  Alles, was du dabei hast, sind drei Gehirnzellen, meint er. Eine für Plan A, eine für Plan B - und die dritte entscheidet,  welchen du nimmst.

Vom waghalsigen Manöver trennt Nitsch nur noch ein technisches Detail: Der Tauchschlitten, der ihn in die Tiefe und dann wieder nach oben zieht, ist zu langsam, bringt derzeit nur 13 bis 15 Stundenkilometer. Die lebensgefährliche Aktion sollte aber nicht länger als fünfeinhalb Minuten dauern. Angst vor dem Tod verspürt Nitsch nicht. So weit darf es nicht kommen. Bei Angst schüttet der Körper Adrenalin aus, und das führt dazu, dass ich mehr Sauerstoff benötige - und dann schaffe ich es sicher nicht mehr in die Höhe.

Um das zu verhindern, helfen nur extreme Körperbeherrschung und totale Konzentration. Ich versuche, möglichst ruhig zu werden, einen schlafartigen Zustand zu erreichen.