Sport

Hermann Maier: "Skifahrer war mein Traumjob"

Heute Redaktion
Teilen

Ein ungewohnt emotionaler Hermann Maier gab heute Nachmittag unter Tränen seinen Rücktritt vom aktiven Skisport bekannt. Der Salzburger fühle sich topfit und gerade deswegen wäre dies nun der beste Zeitpunkt für seinen Rückzug. Jetzt will sich der 36-Jährige eine Auszeit nehmen. Ein Comeback im ÖSV als Funktionär schließt der Doppel-Olympiasieger nicht aus.

Erst vor wenigen Tagen absolvierte Maier Trainingseinheiten in Sölden, die darauf schließen ließen, dass es der 36-Jährige noch einmal wissen will. "Ich war mit der Vorbereitung für die Olympiasaison sehr zufrieden", meinte der 54-fache Weltcupsieger bei einer eiligst einberufenen Pressekonferenz in der Wiener Hofburg. "Ich bin körperlich in einem sehr guten Zustand. Deswegen war ich auch zwei Tage am Gletscher trainieren und konnte die Einheiten auch im Renntempo absolvieren." Dennoch dachte Maier schon länger über seine Zukunft nach. "Ich gestehe, ich bin ein Mensch der sehr viel nachdenkt, aber diese Entscheidung fiel sehr spontan."

"Es war jetzt der richtige Zeitpunkt"

Von den Gefühlen überwältigt, mit Tränen in den Augen und stockender Stimme sprach der "Herminator" dann die folgenden Worte: "Nach kurzer Bedenkzeit habe ich mich entschieden, einen Schlussstrich zu ziehen und meine Karriere zu beenden. Mir ist bewusst, dass ein außerordentlicher Lebensabschnitt damit zu Ende geht. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, große Wehmut schwingt mit, denn immerhin war es mein Traumjob." Warum aber tritt Maier zurück, wenn er sich körperlich noch topfit fühlt? "Es war für mich wichtig, mit Anstand abzutreten, jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Mein großes Ziel war es, körperlich noch einmal richtig in Schuss zu kommen. Ich kann noch jeden anderen Sport machen, wie am Anfang meiner Karriere. Ich kann sogar noch den Berg hinablaufen, was nicht viele ehemalige Spitzensportler noch zusammenbringen."

Schröcksnadel möchte Maier an den ÖSV binden

Als erstes von seiner Entscheidung erfahren hat ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. "Er hat es verstanden", so Maier. Schröcksnadel, der ebenfalls bei der Pressekonferenz zu Gast war, kündigte an, Maier gerne im ÖSV zu engagieren, da er vor allem unglaubliche Erfahrung am Materialsektor besitzt. Wird der "Herminator" nun bald als Coach wieder an den Weltcuppisten zu sehen sein? "Im Moment möchte ich mir eine Auszeit nehmen. Aber ich bin mir sicher, dass es in meinem Leben spannend weitergehen wird", lässt sich der Salzburger in Bezug auf seine Karriereplanung nicht in die Karten blicken. Vor allem hofft Maier, dass der Rummel um seine Person nun abnehmen wird. "Ich bedanke mich bei meinen Fans und Partnern für die Unterstützung. Vor allem aber bei meinen Eltern, die es geschafft haben, einen hyperaktiven Buben auf die richtige Bahn zu bringen."

Wintersport-Quiz auf Heute.at spielen

;