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Herr Müller, holt Rapid nie wieder Stars?

Heute Redaktion
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Jubiläum! 25 Monate ist Rapid-Sportdirektor Andreas Müller im Amt. Zeit für eine Bilanz. Über Höhen und Tiefen spricht der 53-jährige Deutsche im "Heute"-Interview. Und über einen neuen Ivanov oder Savicevic.

Jubiläum! 25 Monate ist im Amt. Zeit für eine Bilanz. Über Höhen und Tiefen spricht der 53-jährige Deutsche im "Heute"-Interview. Und über einen neuen Ivanov oder Savicevic.

"Heute": Herr Müller, der Rapid- Jubel zuletzt war groß: das neue Stadion, das Investoren- Modell, Umsatzplus. Die Tabelle zeigt im Herbst aber acht Pleiten. Verliert man in Hütteldorf den Blick auf das Wesentliche?

Andreas Müller: "Die Gefahr besteht. Ich hatte auch zu Beginn der Vorbereitung das Gefühl, dass man in eine Komfortzone kommt. Es gab kleine Störfeuer, dass sich der eine oder andere schon mit anderen Ligen befasst. Das haben wir besprochen. Wir starten bei null."

"Heute": Aber noch einmal: acht Niederlagen in 20 Spielen. Da brennt bei anderen Top-Klubs der Hut.

Andreas Müller: "Definitiv: Acht Niederlagen sind zu viel, das wurde intern auch klar angesprochen. Vielleicht war die öffentliche Kritik etwas zahmer, weil der Europacup einiges verdeckte. Unser Hauptgeschäft ist aber die Liga. Da müssen wir effektiver sein."

"Heute": Was spricht im Frühjahr dafür?

Andreas Müller: "Die Mannschaft ist nicht zuletzt durch die internationale Erfahrung gereift. Vielleicht waren wir auch manchmal zu lieb und nett. Das muss sich ändern. Ist das Spiel schwierig zu gewinnen, darf es auf keinen Fall verloren werden. Auch wenn man dazu einmal die eigene Philosophie ändern muss. In Deutschland sagt man dann Arbeitssieg dazu."

"Heute": Für Coach Barisic ist weiter Salzburg Titelfavorit. Auch für Sie?

Andreas Müller: "Vom Personal her ja. Das heißt aber nicht, dass wir ihnen den Titel schenken. Ich vergleiche es immer mit einem 400-m-Lauf: Auf den letzten 50 Metern brauchst du Stehvermögen. Hast du das, dann Leinen los."

"Heute": Ihre Transfer-Philosophie lautet: Nur Spieler holen, die noch jung und entwicklungsfähig sind. Heißt das, es gibt nie wieder einen Savicevic, Ivanov oder Panenka?

Andreas Müller: "Nein, auch solche Stars sind denkbar. Aber aktuell haben wir mit Steffen Hofmann so einen."

"Heute": Apropos: Haben Sie eine Erklärung, warum Hofmann nicht in Deutschland Karriere machte?

Andreas Müller: "Steffen ist ein Wohlfühlspieler. Er braucht Wertschätzung. In Wien hat er sein Glück gefunden. Man sieht es an seinen Leistungen."

"Heute": Hängt er noch ein Jahr an?

Andreas Müller: "Ja, das glaube ich schon."

"Heute": 25 Monate Rapid: Was war der Höhepunkt, was der Tiefpunkt?

Andreas Müller: "Kein Tiefpunkt, Highlights waren die Spiele gegen Ajax und Donezk."