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Mentalcoach Rogan: So machte er die Israelis heiß

Heute Redaktion
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Seit kurzem ist Ex-Schwimm-Star Markus Rogan Mentalcoach der israelischen Nationalmannschaft. Trainer Andi Herzog zeigt sich von dessen Arbeit begeistert.

Bei Österreichs 2:4-Klatsche gegen Israel lief auf rot-weiß-roter Seite so einiges schief. Nach einem vielversprechenden Auftakt inklusive 1:0-Führung ging den ÖFB-Kickern bereits nach 20 Minuten der Saft aus. Ganz anders die Hausherren. Die Israelis traten energisch auf, waren gierig auf den Sieg – und wurden von Minute zu Minute stärker.

Ein Verdienst von Teamchef Andreas Herzog? Nicht nur. Verantwortlich für die starke Vorstellung der Israelis war auch Markus Rogan. Der ehemalige Weltklasse-Schwimmer arbeitet seit einer Woche als Mental-Trainer für das israelische Nationalteam. Am Sonntag-Vormittag machte er die Kicker mit einer Ansprache richtig heiß.

Herzog lobte nach dem Spiel die Arbeit des 36-Jährigen und zeigt sich begeistert. "Bei seiner Ansprache hat er die Mannschaft schon in den ersten vier, fünf Sätzen gleich einmal richtig am Nerv getroffen", erzählte er.

"Ich habe mir gedacht: 'Der Hund ist schon gescheit, der hat eine Intelligenz!' Außerdem ist er totaler Optimist, der immer positiv pusht. Das hat uns schon auch geholfen", schwärmt der Israel-Coach.

"Ich habe ihn ja vorher schon ein bisschen gekannt. Mir gefällt, wie er mit der Mannschaft spricht, und wenn er nur ein, zwei Minuten mit ihnen eine Motivationsrede macht", fügte der 50-Jährige an.

Für den früheren Schwimm-Star ist das Gebiet Fußball völliges Neuland. Dennoch fand Rogan Ähnlichkeiten zu anderen Sportarten. "Von allen hier kenne ich mich wahrscheinlich im Fußball am wenigsten aus. Aber das Schöne ist, dass fast alle Sportarten gleich sind, wenn es darum geht, die Leistung vom Kopf her im entscheidenden Moment auf den Punkt zu bringen", so der zweimalige Olympia-Silbermedaillen-Gewinner.

Seine neue Arbeit hat es dem 36-Jährigen offensichtlich bereits sehr angetan. Immer wieder gab er von der Trainerbank aus Anweisungen oder suchte das direkte Gespräch mit den Spielern.

Wie genau er die israelischen Fußballer vor dem Österreich-Duell motiviert hat, möchte er aber nicht verraten. "Diese Frage ehrt mich, aber wir haben in der Qualifikation noch acht Spiele vor uns. Ich möchte nicht darüber reden, was wir gemacht haben", erklärt Rogan und schob den Verdienst Herzog zu "Ich sage nur, dass die meiste Arbeit mit Abstand Andi macht."

Unter Österreichs lebender Fußball-Legende zu arbeiten, ist für den um 14 Jahre jüngeren Rogan etwas ganz Besonders. "Als Kind war ich Andi-Herzog-Fan, als er bei Rapid und später bei Werder Bremen war", gesteht der frühere Schwimmer.

Für seinen neuen Chef empfindet Rogan nur den größten Respekt. Für ihn ist vor allem Herzogs Arbeitseinstellung vorbildlich: "Andi ist wirklich ein Vollprofi, es ist wunderschön mit ihm zu arbeiten. Wie er sich auf jede Sitzung und jedes Training top vorbereitet, ist inspirierend", betonte er.

(mag)