Herzogs US-Boys schlagen Weltmeister Deutschland

Nach dem Weltmeistertitel 2014 kommt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft weiter nicht so richtig in Schuss. In einem Testspiel gegen die Elf von Jogi Löw setzten sich die US-Boys mit Co-Trainer Andi Herzog in Köln mit 2:1 durch. Die stark umgestellte deutsche Elf offenbarte dabei große Abstimmungsprobleme.

 

DFB-Teamchef Jogi Löw und der US-Coach Jürgen Klisnmann kennen sich sehr gut. Nicht nur weil beide Teams bei der WM 2014 in Brasilien aufeinander getroffen waren. "Klinsi" war der Vorgänger im Amt des deutschen Teamchefs, Löw sein Assistent. Für den Weltmeister war das Duell gegen die US-Boys in Köln ein echter Härtetest, nachdem die Qualifikation bislang nicht nach Wunsch verlief. 

Als Test für das Qualifikations-Duell am Samstagabend gegen Gibraltar konnte das Match gegen die Amerikaner dennoch nicht gelten, weil Löw ordentlich durchmischte. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit der Deutschen begannen die Gastgeber überlegen. In der sechsten Minute kam Mesut Özil zum Abschluss, vergab aber deutlich. Mit der zweiten Riesenchance im Spiel ging der Weltmeister in der zwölften Minute in Front. Debütant Patrick Herrmann setzte sich mit einem Solo auf der rechten Seite durch und spielte Mario Götze frei, der locker einschob. 

Überraschender Ausgleich

Von den US-Boys kam in der Folge wenig. Die Klinsman-Elf wirkte nicht aufeinander eingespielt. Das DFB-Team kontrollierte das Spielgeschehen weiter, ohne gefährlich zu werden. Es dauerte bis zur 29. Minute, bis Mario Götze erneut zum Abschluss kam, wieder nach starker Herrmann-Vorarbeit. Diesmal scheiterte der Bayern-Offensivspieler aber am amerikanischen Keeper Brad Guzan. Die vergebenen Chancen rächten sich. Entgegen dem Spielverlauf glichen die US-Boys mit ihrer ersten Torchance in der 41. Minute aus. Mix Diskerud nutzte ein Abstimmungsproblem in der DFB-Defensive. 

Nach dem Seitenwechsel wurden die US-Amerikaner mit "Co" Andi Herzog immer aktiver. Viele Spielerwechsel im Freundschaftsspiel gingen zu Lasten des Spielflusses. Der neu zusammengewürfelten deutschen Defensive sah man Abstimmungsprobleme an, doch daraus konnte die Klinsmann-Truppe kein Kapital schlagen. Bis die DFB-Elf nach dem Seitenwechsel wieder gefährlich werden konnte dauerte es bis zur 64. Minute, als ein Khedira-Kopfball sein Ziel verfehlte.

US-Siegtreffer

In der 82. Minute musste der DFB-Keeper Ron-Robert Zieler mit einer Glanzparade das Remis für sein Team festhalten. Die deutsche Abwehr agierte gegen immer stärker werdenden US-Boys hilflos, bei einem Bradley-Schuss war der Hannover-Torhüter zur Stelle. Doch in der 87. Spielminute gab es für Zieler nichts zu halten. Wood spielte auf Evans, der legte sich den Ball an Mustafi vorbei und netzte eiskalt zur verdienten Fhrung der US-Amerikaner ein. 

Beinahe hätte Sami Khedira in der Schlussphase doch noch für einen versöhnlichen Ausklang gesorgt. Nach starker Bellarabi-Flanke köpfte der Neo-Juventus-Kicker aus kurzer Distanz nur an die Querlatte. So blieb es bei der Niederlage des Weltmeisters mit Jogi Löw gegen seinen "Lehrmeister".