Davon ist SPÖ-Chef ein Fan

"Heuchlerisch" – FPÖ rechnet knallhart mit Babler ab

Die FPÖ wandte sich nun mittels Offenem Brief an Vizekanzler Babler. Sein Verhalten rund um eine umstrittene ATV-Sendung sei "heuchlerisch" gewesen.
Lukas Leitner
30.03.2025, 07:00

Vor genau einer Woche sorgte Vizekanzler Andreas Babler in seiner Rolle als Medienminister für Aufregung. "Mir wurden Sendungsausschnitte aus dem Programm von ATV zugetragen, die sexualisierte Übergriffe verherrlichen", schrieb er in einem Beitrag auf X und sprach sogar von einem "offenen Zurschaustellen von sexueller Ausbeutung von Frauen".

Konkret handelte es sich dabei um die ATV-Sendung "Das Geschäft mit der Liebe". "Ich werde an die Geschäftsführung von ATV herantreten", kündigte Babler an. Nur kurze Zeit später schrieb zudem die SPÖ-Frauensprecherin einen Offenen Brief an ATV, mit der Unterschrift mehrere Frauensprecherinnen anderer Parteien.

Ergebnis: Das Programm wurde geändert, die Folge gelöscht und nicht wie gewohnt am Mittwoch ausgestrahlt. Für viele Fans der Trash-TV-Serie unverständlich, denn immerhin gibt es "Das Geschäft mit der Liebe" schon seit 15 Jahren – bislang ohne Einwände aus der Politik.

FPÖ beteiligte sich nicht

Die Unterschrift von FPÖ-Frauensprecherin Rosa Ecker fehlte aber auf dem Schreiben der SPÖ – und das aus gutem Grund, wie Ecker nun ihrerseits Vizekanzler Andreas Babler wissen lässt.

Denn "aus meiner Sicht haben die Frauenvorsitzenden jener Parteien, durch ihr Fördern beziehungsweise Zulassen einer Massenzuwanderung aus islamischen Ländern unzählige Frauen in Österreich massiver Gewalt und vielen bestialischen Verbrechen ausgesetzt. Diese Politikerinnen sollten lieber bei der von ihnen geschaffenen Realität ansetzen, anstatt Frauenfeindlichkeit im Fernsehen zu kritisieren", stellt die Freiheitliche klar.

Brisant! Davon ist Babler ein Fan

Darüber hinaus enthüllt sie nun auch ein brisantes Detail in der Causa. Denn Ecker nehme zwar positiv zur Kenntnis, dass Babler, das "offene Zurschaustellen von sexueller Ausbeutung von Frauen" ablehne. Umso erstaunter sei die Blaue aber über seine Aussagen in einem Interview mit der "Kronen Zeitung" gewesen, wie sie schreibt. Immerhin sei dort zu lesen gewesen, dass Babler "offenbar ein Fan des österreichischen Rappers RAF Camora" ist.

"Ich bin ehrlich gesagt schockiert, als ich mir ein bisschen die Texte dieses Rappers durchgelesen habe, in denen es an manchen Stellen vor Frauenverachtung und sexueller Gewalt nur so strotzt. Wie können Sie, Herr Babler, einerseits gegen eine TV-Sendung so entschlossen vorgehen und andererseits 'Fanboy' von einem Musiker sein, der in manchen seiner Songs derart abschätzig über Frauen spricht? Ich erspare Ihnen an dieser Stelle das Wiedergeben von Zitaten der RAF-Camora-Lieder, weil das wirklich teilweise unterste Schublade ist", hielt Ecker in ihrem Brief fest.

"Heuchlerisch"

"Ihr Verhalten zeigt aber, wie heuchlerisch Sie an dieses Thema herangehen. Ein TV-Unterhaltungsformat wird von Ihnen groß bekämpft und kritisiert, und gleichzeitig finden Sie einen Rapper gut, der sich noch verächtlicher gegenüber Frauen äußert als die Darsteller in dieser TV-Sendung", kritisiert Ecker.

"Wenn Ihnen Glaubwürdigkeit und Geradlinigkeit auch nur im Ansatz wichtig sind, dann erwarte ich mir von Ihnen eine Klarstellung in dieser Angelegenheit, denn sonst muss ich davon ausgehen, dass Ihnen Frauenfeindlichkeit und sexuelle Gewalt eigentlich egal sind und Sie nur dann auf diesen Zug aufspringen, wenn Sie glauben, damit in den Medien Punkte sammeln zu können", beendet Ecker den Brief.

{title && {title} } LL, {title && {title} } Akt. 30.03.2025, 09:39, 30.03.2025, 07:00
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