Das ändert alles

"Heute" am MWC – ist das die Handy-Revolution?

Vom Porsche-Killer über Falt-Laptops und Handys, die dünner sind als erlaubt: Am MWC in Barcelona zeigte sich, was dem Smartphone-Markt bevorsteht.
Leo Stempfl
07.03.2025, 06:30

Der Mobile World Congress (MWC) in Barcelona ist mit rund 100.000 Besuchern Europas größte Mobilfunkmesse. Ob neueste Smartphones oder exklusive Konzept-Modelle der Tech-Riesen – hier sieht man das Neueste als Erstes. "Heute" war direkt am Tag der Eröffnung vor Ort und hat sich durch sämtliche Hallen gekämpft, um die spannendsten Innovationen zu finden.

Launch zum Auftakt

Schon am Vortag wurden, ebenfalls in Barcelona, das neue Produkt-Lineup von Xiaomi vorgestellt. Die neuen Handy-Flaggschiffe, das Xiaomi 15 und das Xiaomi 15 Ultra, konnte "Heute" schon zuvor testen. Außerdem neu: die Buds 5 Pro (wahlweise mit WIFI-Konnektivität, das Smart Band 9 Pro, die Watch S4, der Elektro-Scooter 5 und das Pad 7 Pro (Tests folgen).

Das Xiaomi-Launchevent am Vorabend des MWC.
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Das Launch-Event bot aber auch zwei echte Überraschungen, die schon am nächsten Tag am MWC hautnah erlebt werden konnten.

Porsche-Killer kommt nach Europa

Nach dem Elektro-Auto SU7 hat Xiaomi mit dem SU7 Ultra noch Eines draufgelegt. Der "Porsche-Killer" hat unfassbare 1.548 PS, schafft 350 km/h und braucht keine zwei Sekunden von 0 auf 100 km/h. Am legendären Nürburgring hat er einen neuen Streckenrekord aufgestellt. Für einen Preis von rund 70.000 Euro soll er bald auch in Europa an den Start gehen.

Der SU7 Max war schon vergangenes Jahr am MWC ausgestellt – diesmal konnte man auch darin Platz nehmen und sich von der technisches Ausstattung überzeugen. So lässt sich das Smartphone am Boardcomputer in Echtzeit spiegeln. Dort können auch mehrere Apps angeheftet werden, der Autobildschirm wird so zu einem zweiten, großen Handy.

Werden Kameras überflüssig?

Eine fast schon revolutionäres Technik, die ebenfalls erstmals zu begutachten war, ist das Modular Optical System. Dabei handelt es sich um ein Konzept, bei dem ein Objektiv magnetisch an der Rückseite des Handys befestigt wird, wodurch Fotos wie aus einer herkömmlichen Kamera möglich sein sollen. Im Objektiv befindet sich dabei ein eigener Sensor, der für die Bildqualität sorgt. Ob diese Synthese aus Handy-Kamera alles ändern wird, bleibt abzuwarten. Noch sind die Geräte ja noch nicht einmal marktreif.

Realme mit ähnlichem Konzept

Kurioserweise war am Stand von Realme nicht nur ein Konzept-Handy im selben grau-schwarzen Design, das an klassische Kameras wie die Leica M angelehnt ist, zu sehen, sondern auch ein Objektiv daran angebracht. Die zugrundeliegende Technik ist aber eine völlig andere. Bei Realme wird der Handy-eigene Sensor verwendet (der ebenfalls einen Zoll misst). Am Gerät wird dann ein Adapter angebracht, der das Anbringen klassischer L-Mount-Objektive ermöglicht.

Samsung S25 Edge

Seitens Samsung gab es zwar das zuvor schon kryptisch angekündigte S25 Edge zu sehen. Das Modell soll noch dünner sein und will wohl Apple mit dem spekulierten iPhone Air zuvorkommen. Am MWC war es aber nur als Teil einer Installation ausgestellt, der man sich nähern konnte. Details dazu fehlten völlig.

Näher durfte man ans Samsung S25 Edge nicht.
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Huawei-Handy dünner als erlaubt

Bei einer Führung am Huawei-Stand, der mehr eine Halle in der Halle ist, konnte am Tri-Foldable Mate XT Hand angelegt werden. Doppelt aufgeklappt hat es eine Bildschirmdiagonale von 10,2 Zoll und ist nur mehr 3,6 Millimeter dick. Seit Herbst ist es in China auf dem Markt. Sollte es nach Europa kommen, wird ein Preis von weit über 3.000 Euro kolportiert.

Ob es in absehbarer Zeit so weit sein wird, steht in den Sternen. Eines der größten Probleme: Offenbar kann nirgends am Gerät die erforderliche CE-Kennzeichnung der EU angebracht werden. Beim iPhone und Pixel prangt dieses an der Seite des Geräts, bei 3,6 Millimeter keine Option. Eine Lösung ist noch nicht in Sichtweite.

"Traditionelle" Zurschaustellungen durften nicht fehlen.
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Mehr Fortschritte wurden gemacht, wenn es darum geht, die Geräte allgemein dünner zu machen. Hierzu wurde eine Kühlplatte aus Graphen vorgestellt. Diese nimmt Kälte und Wärme extrem schnell auf. Demonstriert wurde das durch das Scheniden von Eiswürfeln, durch die die Platte alleine wegen der Handwärme glitt wie Butter. Bei nur leichtem Andrücken wurde die Kälte des Eises wiederum innert weniger Sekunden über die komplette Platte übertragen.

Durch einen externen AppStore will man auch das Problem gelöst haben, dass aufgrund des US-Handelsembargos bislang keine Google-Apps installiert werden konnten.

Die Nubia-Handys von ZTE kommen ohne Notch oder Punch Hole aus.
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DeepSeek am Nubia

Ein Hingucker waren die Nubia-Smartphones von ZTE. Das Display kommt völlig ohne Notch oder Punch Hole aus. Hervorgehoben wurden vor Ort die zahlreichen KI-Features, mit denen etwa mit nur einem Satz Hotelzimmer gebucht werden können. Auf Nachfragen zum Zulieferer der KI gab es keine konkreten Antworten. Das Handy (Z70 Ultra) selbst war da weitaus bereitwilliger und gab die Auskunft, auf dem Xingchen-Model der China Telecom zu basieren. Die Info dazu wurde über DeepSeek ausgespielt.

Und dieses KI-Modell steckt dahinter.
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Extrem-Handys

Eine "grausame" Installation sorgte bei Honor für schiefe Blicke: Ein Roboterarm kratzte dort unaufhörlich schrill auf Displays herum, um die Stärke des NanoCrystal Shield zu demonstrieren.

Ein Outdoor-affines Zielpublikum hatten die Hersteller Ulefone und Doggee. Manch Modelle haben die Größe eines Ziegelsteins, dafür aber einen Akku von bis zu 22.000 mAh, der einen auch durch tage- bzw. wochenlange Abenteuer begleiten soll.

Outdoor-Handys von Doggee.
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Ausklappbarer Laptop

Um zum Abschluss noch auf größere Geräte zurückzukommen: Bei den Laptops von Lenovo geht es in die Breite und in die Höhe. Ein Konzept-Gerät zeigte ein Laptop-Display, dass sich wie bei Falthandys ausklappen lässt und so einen riesigen Hochformat-Bildschirm bietet. Bei anderen Laptops ließen sich zwei zusätzlich Monitore links und rechts ausklappen. Zudem gab es kleinere Mini-Displays, die sich oben oder an der Seite anknipsen ließen.

{title && {title} } leo, {title && {title} } Akt. 07.03.2025, 13:39, 07.03.2025, 06:30
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