Coronavirus

So kehrt Österreich heute zur Maskenpflicht zurück

Aufgrund weiter steigender Infektionszahlen wird die Maskenpflicht für den Handel wohl wieder kommen. Am Montag werden Details erwartet.

Robert Zwickelsdorfer
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Nehammer, Kogler, Kurz und Anschober wollen heute die Verschärfungen präsentieren.
Nehammer, Kogler, Kurz und Anschober wollen heute die Verschärfungen präsentieren.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Eigentlich hätte die Regierung schon gestern bekannt geben wollen, wie es mit der Maskenpflicht weitergeht. Die Verzögerungen beim EU-Gipfel mit Kanzler Kurz machten ihr einen Strich durch die Rechnung. In den Verhandlungspausen und einer Telefonkonferenz gestern Abend stimmte der Kanzler das weitere Vorgehen mit Vizekanzler Kogler, Gesundheitsminister Anschober und Innenminister Nehammer ab.

Am Montag soll es dann noch ein Treffen der vier und anschließend die Präsentation der Maßnahmen geben. Das dürfte auf uns zukommen:

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Einkaufen nur maskiert

In Supermärkten und Geschäften wird die Maskenpflicht wohl wieder eingeführt. Das hatten zuletzt ja auch SPÖ und Ärztekammer massiv gefordert.

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Lokale nicht mehr „oben ohne“

In der Gastronomie könnte die Rückkehr zum verpflichtenden Mund-Nasen-Schutz für Kellner und Gäste ebenfalls bevorstehen. Mehr zu den Plänen für Lokale findest du HIER >>

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Maskenpflicht in Kirchen und Co.

Da es zuletzt auch in mehreren Kirchen zu Corona-Fällen gekommen ist, ist auch in Gotteshäusern die Wiedereinführung der Maskenpflicht vorstellbar.

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Ampelsystem fix

Als Teil eines 17-Punkte-Aktionsplans kommt ein Corona-Ampelsystem mit vier Indikatoren: Spitalskapazitäten, prozentueller Anteil positiver Tests, tägliche Steigerungen und Cluster-Analysen. Der Testbetrieb soll noch vor dem Herbst starten.

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    Ab heute heißt es wohl wieder: Mund-Nasen-Schutz auf beim Einkaufen.
    Ab heute heißt es wohl wieder: Mund-Nasen-Schutz auf beim Einkaufen.
    Sabine Hertel

    Meiste Neuerkrankungen in Oberösterreich

    Von Samstag auf Sonntag sind 82 Personen neu am Coronavirus erkrankt. Die meisten Neuinfektionen gab es in Oberösterreich mit 33, gefolgt von Wien mit 22 und Niederösterreich mit zwölf. Erfreulich: In drei Bundesländern gab es keine Neuerkrankung.

    Die Zahl der aktiven CoV-Fälle liegt laut Gesundheitsministerium österreichweit bei 1.345, ein Minus von 16 gegenüber Samstag. In Oberösterreich sind es 493, in Wien 432 und in Niederösterreich 188. In Spitalsbehandlung befinden sich 99 Personen, davon 14 auf der Intensivstation. Insgesamt sind bisher bereits 711 Personen an den Folgen der Infektion verstorben.

    Weltweit bereits mehr als 600.000 Corona-Todesfälle

    Weltweit haben sich bis Sonntag mehr als 14,23 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 600.523 Todesfälle wurden gemeldet, 205.065 in Europa. Die USA sind das Land mit den meisten Toten: Dort starben 140.103 Menschen. In Texas und Arizona bestellten die Behörden Kühlwagen wegen drohenden Platzmangels in Leichenhallen.
    Österreichs Außenministerium warnt derzeit vor Reisen in 32 Staaten, darunter Bulgarien, Albanien, Kosovo, Bosnien, Montenegro, Nordmazedonien, Portugal, Schweden, Türkei, USA, Südafrika und Großbritannien.
    Kroatien: Seit Wochen werden täglich zwischen 50 und 140 Neuinfektionen gemeldet. Hotspot ist die Hauptstadt Zagreb.
    Israel kriegt die zweite Welle nicht in den Griff: 50.000 Erkrankungen trotz neuem Lockdown. Die Infektionsrate ist sogar höher als in den USA.
    Australien: Trotz Ausgangssperre stiegen die Neuinfektionen in Melbourne weiter stark an. Am Sonntag führte die australische Metropole als erste Stadt des Kontinents Maskenpflicht ein.

    Corona-Experte fordert Masken im Supermarkt

    "Ich bin definitiv für die Wiedereinführung der Maskenpflicht im Supermarkt", erklärte Hans-Peter Hutter. Der renommierte Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie zieht herkömmliche Mund-Nasen-Schutzmasken den Plexiglas-Gesichtsschildern vor. "Gesichtsschilder lassen seitlich feinste Tröpfchen in die Luft", sagte der Corona-Berater von Kanzler Kurz und Rapid Wien in der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir".

    Hutter brach eine Lanze fürs Abstandhalten – nach wie vor die beste Methode, eine Ansteckung zu vermeiden. Wassersport sei kein Problem: Das Infektionsrisiko sei im Badesee genauso wie im Schwimmbad gering. Allerdings: "Ein Null-Risiko wird es nirgends geben."