Am Mittwochabend entdeckte Schlossermeister Michael Bübl eine schwarze Tasche bei der Bushaltestelle in Ernstbrunn (NÖ). Der gebürtige Wiener lebt mittlerweile im Weinviertel und beschloss, das Rätsel zu lösen. Als er schließlich in die Tasche blickte, fand er Kopfhörer, eine Maus und einen Laptop mit einem Pickerl, auf dem ein Name drauf stand.
Dem Schlossermeister war seine Mission sofort klar: Er muss das Gerät seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. Mit dem Namen kam er bei seiner Internet-Recherche allerdings nicht weiter. Also nahm er sein Handy aus der Tasche und wählte die Telefonnummer der nächsten Polizeidienststelle.
"Leider erreichte ich dort niemanden mehr, also rief ich bei der Polizei in Korneuburg an", erzählt Bübl gegenüber "Heute". Ein Beamter nahm den Anruf sehr ernst – nachdem er den Besitzer ausfindig machen konnte rief er den ehrlichen Finder wieder zurück. Mit dem Codewort "P Korneuburg" sollte Bübl die schwarze Tasche am nächsten Tag bei der Polizei vorbeibringen.
"Die extrem freundlichen Polizisten in Ernstbrunn haben am Vormittag bereits auf mich gewartet", erzählt der Wahl-Niederösterreicher weiter. Wie sich herausstellte, gehörte der Laptop einem Burschen, der in Ernstbrunn zur Schule geht und in der Nähe von Stockerau lebt.
Der Wiener Schlossermeister, der jetzt im Weinviertel lebt, führt ein bewegtes Leben, verfasste auch einige Bücher.
"Für ihn dürfte eine Welt zusammen gebrochen sein, als er den Verlust bemerkt hatte: alle Daten, Bilder und Schulprojekte waren einfach weg", so Bübl weiter. Glücklicherweise war der Schlossermeister zur richtigen Zeit am richtigen Ort, denn solche Funde werden in der Regel eher selten abgegeben. Und für den ehrlichen Finder war klar: Seine Mission ist hiermit erfüllt.