Schwere Unwetter sorgen aktuell in Italien für Chaos. Besonders hart traf es die Insel Elba: Nach einem Erdrutsch waren rund 200 Menschen in der Ortschaft Forno bei Portoferraio von der Außenwelt abgeschnitten. Der Hangrutsch riss ein tiefes Loch in die Straße, die Reparaturarbeiten könnten mehrere Tage dauern. Einsatzkräfte der Provinz Livorno arbeiten unter Hochdruck, die Verbindung wiederherzustellen.
Portoferraios Bürgermeister Tiziano Nocentini sprach von einem "katastrophalen Nachmittag" – die Schäden seien schlimmer als beim Unwetter im Februar. In Carburo und Sghinghetta mussten zwölf Familien ihre Häuser verlassen.
Nicht nur die Toskana, auch der Norden Italiens wurde schwer getroffen. Rund um den Comer See rückte die Feuerwehr über Nacht zu mehr als 40 Einsätzen aus. Überlaufende Bäche setzten ganze Straßenzüge unter Wasser. In Blevio und Torno mussten 19 Menschen evakuiert werden, in Lecco stoppte ein Erdrutsch den Bahnverkehr.
Auch die Ferienregion Bibione (Venetien) meldet überflutete Straßen. Mittendrin ist "Heute"-Leserin Martina (39) mit ihrem Mann Werner (66). Das Pärchen macht gerade einen mehrtägigen Urlaub und schickt schauderhafte Bilder aus der Urlaubsregion. "Gestern haben wir den sonnigen Tag am Strand verbracht", erzählt die Niederösterreicherin im "Heute"-Talk. Auf ihren Aufnahmen stehen die Straßen unter Wasser, Land unter auch am Strand.
"Wir hatten Angst, dass unser Auto in der Tiefgarage des Hotels unter Wasser ist. Doch wir hatten Glück und konnten es in Sicherheit bringen", zeigt sich Werner erleichtert. Die Hotellobby selbst ist ebenfalls geflutet: "Die Aufzüge gehen nicht. Warmwasser haben wir auch keines und in den siebenten Stock gehen wir vorerst über die Stiegen."
Doch ihren Humor haben die Niederösterreicher nicht verloren: Einen Croissant gönnte sie sich trotz des Starkregens trotzdem. Immerhin geht es für das Pärchen schon am Donnerstag zurück nach Wr. Neudorf. "Wenn nichts mehr dazwischen kommt", so Martinas Nachsatz.
Laut Rai News wurde die Unwetterwarnung für die Toskana am Mittwochmittag aufgehoben. Dennoch warnt der Wetterdienst Meteo Italia: Auch am Mittwoch seien weitere Gewitter möglich – mit Starkregen und Sturmböen. Betroffen sind vor allem die Alpenregion und die Küsten am Tyrrhenischen Meer. Am Donnerstag soll sich das Wetter beruhigen, bevor das Tief endgültig abzieht.