Wien

Nach Krawallen: Heute Sicherheitsgipfel in Favoriten

Wird die Videoüberwachung in Favoriten ausgebaut? Nach den Silvesterkrawallen treffen sich heute Polizei und Bezirk zu einem Sicherheitsgipfel.

Isabella Kubicek
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Wien-Favoriten wurde in der Silvesternacht verwüstet.
Wien-Favoriten wurde in der Silvesternacht verwüstet.
Leserreporter

Zu einem Großaufgebot der Polizei ist es in der Nacht auf 1. Jänner in Favoriten gekommen. Wie berichtet, sollen mehrere Personen etliche Sachbeschädigungen sowie einen Einbruchsdiebstahl am Reumannplatz begangen haben. Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl kündigte daraufhin einen Sicherheitsgipfel mit dem Bezirk und Vereinen an, der heute am  Nachmittag über die Bühne geht.

Kommt Ausbau der Videoüberwachung?

Noch ist unklar, was bei dem Treffen herauskommen wird. Wie berichtet, lässt die Landespolizeidirektion Wien derzeit rechtlich prüfen, ob nach den Bestimmungen des Sicherheitspolizeigesetzes die Installierung einer mobilen oder auch stationären Videoüberwachung im Bereich Reumannplatz möglich ist. Außerdem kündigte die Polizei an, mit erhöhter Präsenz in Favoriten vertreten zu sein. Kritik gab es wegen einer empfundenen Unterbesetzung auch von Bezirksvorsteher Marcus Franz. Der SPÖ-Politiker hofft auf mehr Planstellen. "Seit Jahren setze ich mich für eine Aufstockung der bisherigen Planstellen von 300 auf 500 ein – leider gab es dazu von Innenminister Karl Nehammer nur leere Versprechungen. Ob es diesmal ernst gemeint ist, wird sich zeigen. Die Geduld der Favoritner ist jedenfalls am Ende", so Franz.

Nach den Krawallen sitzen bisher vier junge Männer in Haft. Darunter ein 21-jähriger Syrer, der noch an Ort und Stelle festgenommen wurde. Der Mann soll versucht haben, mit einem Mistkübel als Rammbock in ein Juweliergeschäft einzubrechen. Auch ein 19-Jähriger wurde als mutmaßlicher Mittäter inhaftiert. Außerdem wurden auch zwei Österreicher, ein 18- und ein 21-Jähriger, festgenommen.

Kritik von Opposition

Dass sich unter den Tätern auch Personen mit Migrationshintergrund befunden haben sollen, sorgte allen voran bei der FPÖ für Empörung. "Die Zeit der Schönfärberei und der Standardfloskeln ist vorbei", so FPÖ-Favoriten Obmann Stefan Berger und FPÖ-Favoriten Klubobmann Christian Schuch. 

Konkrete Maßnahmen fordert die ÖVP, sie setzt sich für eine flächendeckende Gewaltprävention an Schulen durch die Polizei in Zusammenarbeit mit der Wiener Bildungsdirektion ein. Bezirksparteiobmann der neuen Volkspartei Favoriten, Nico Marchetti, beantragt zudem eine Sondersitzung des Bezirksparlaments.

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