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Hier fährt ein Flüchtling Jetski - oder doch nicht?

Heute Redaktion
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Screenshot des "Breitbart"-Artikels über Lukas Podolski.
Screenshot des "Breitbart"-Artikels über Lukas Podolski.
Bild: Screenshot

Unglaublicher Fehler der rechten US-Nachrichtenseite "Breitbart" von Ex-Trump-Berater Steve Bannon. Aus einem Fußball-Weltmeister wurde ein Migrant.

Die rechte US-Nachrichtenseite "Breitbart" hetzt im Netz gegen Flüchtlinge, Moslems und Liberale. Einen Artikel über einen Schlag der Polizei gegen Schmuggelbanden bebilderte die Seite jetzt mit einem Bild von Deutschlands Ex-Nationalspieler Lukas Podolski auf einem Jet-Ski.

"Breitbart" bezieht sich auf eine Meldung der Nachrichtenagentur AFP. Die spanische Polizei verhaftete eine Bande von Schmugglern, die Flüchtlinge für 5000 Euro via Jet-Ski von Marokko nach Spanien brachten.

Foto entstand während Fußball-WM

Diese Meldung bebilderte das Londoner Büro der Seite mit einem Foto von Podolski. Nur blöd, dass auf dem Bild weder ein Flüchtling, noch ein spanischer Polizist zu sehen ist. Es entstand nämlich während der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien.

Auf dem Foto ist ein Podolski mit Sonnenbrille und mit zum Victory-Zeichen gespreizten Fingern als Mitfahrer auf einem Jetski zu sehen.

Aufregung um Markenbrille

Obendrein nehmen die Leser der Seite die Fake-News auch noch ernst. In den Kommentaren regen sich Nutzer darüber auf, wie sich ein Flüchtling eine teure Sonnenbrille oder Marken-Sportshorts leisten kann. Dabei trug Podolski bloß das offizielle Trikot der deutschen Nationalmannschaft.

"Breitbart" verbreitet ultrarechte Nachrichten und schonungslose Meinungsmache. Im US-Präsidentschaftswahlkampf verlegte sich das Portal darauf, mit allen erdenklichen Mitteln die Demontage der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton zu betreiben.

Das Milieu, in dem dieses Medium seine weitreichendsten Wirkungen erzielt, ist die Alt-Right-Bewegung. Ihre Unterstützer hängen der Theorie an, die weiße Rasse sei überlegen. Sie träumen von einem weißen, männlich geprägten Amerika ohne Einwanderung. Bannon, bis vor wenigen Tagen noch Chef-Stratege im Weißen Haus, machte Breitbart zu Donald Trumps Sprachrohr im Wahlkampf. (Red)