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Hijab-Sportlerinnen sorgen bei Olympia für Aufsehen

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Bei den Olympischen Sommerspielen in Rio treffen verschiedene Welten aufeinander. Zahlreiche Sportlerinnen muslimischen Glaubens treten bei den Sportveranstaltungen bis auf Hände und Gesicht verhüllt auf, was für Gesprächsstoff sorgt. Für die Frauen geht es häufig um mehr als nur um um die Medaillen.

Bei den treffen verschiedene Welten aufeinander. Zahlreiche Sportlerinnen muslimischen Glaubens treten bei den Sportveranstaltungen bis auf Hände und Gesicht verhüllt auf, was für Gesprächsstoff sorgt. Für die Frauen geht es häufig um mehr als nur um die Medaillen.

Die Kleidungsvorschriften bei den Olympischen Spielen wurden in den vergangenen Jahren reformiert. Seit 2012 müssen beispielsweise Beachvolleyballerinnen nicht mehr zwingend in einem Bikini spielen. Für große Furore sorgten die Beachvolleyballerinnen aus Ägypten. 

Aus sportlicher Sicht bot das Beachvolleyball-Spiel zwischen Ägypten und Deutschland keine großen Überraschungen. Laura Ludwig und Kira Walkenhorst wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen nach 40 Minuten gegen die Ägypterinnen mit 2:0. Was allerdings besonders in Erinnerung blieb, sind die Bilder vom Spiel: Die Deutschen spielten in knappen Bikinis, das ägyptische Duo Elghobashy und Meawadmit mit langen Hosen und einem Kopftuch. 

In den sozialen Netzwerken wurden die muslimischen Sportlerinnen einerseits beschimpft, andererseits lobten Internet-Nutzer das Auftreten im Kopftuch als Völkerverständigung und Wiederentdeckung des olympischen Gedankens.

US-Fechterin Ibtihaj Muhammad

Aber nicht nur Sportlerinnen aus der arabischen Welt sorgen mit ihrem Look für Aufsehen. Die erste amerikanische Athletin, Ibtihaj Muhammad, focht ebenfalls in einem Hijab für die USA. Damit ist sie nicht alleine bei den Olympischen Spielen: Ayesha Shahriyar M. Albalooshi, eine 24-jährige Gewichtheberin aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, wurde trotz ihrer letzten Platzierung von ihren Fans gefeiert. Eine Ruderin aus dem Iran, die 22-jährige Mahsa Java, trat ebenfalls im Kopftuch zum Wettkampf an. 

Diese Sportlerinnen haben alle eines gemeinsam: Sie spiegeln einen gesellschaftlichen Wandel, sowohl in der arabischen, als auch in der westlichen Welt wieder. Der Soziologe Harkness sagte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen": "Frauen im Nahen Osten treiben heutzutage auch Sport, um gegen das männerdominierte System anzukämpfen." Immer mehr Frauen engagieren sich im Nahen Osten in Sportvereinen - was noch vor einigen Jahrzehnten verboten war.