Wien

Hiobs-Botschaft! Strache muss um Wien-Wahl zittern

Ein zweistelliges Ergebnis ist das erklärte Ziel von Heinz-Christian Strache bei der Wien-Wahl. Laut Umfrage wackelt aber selbst der Einzug gewaltig.

Rene Findenig
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Muss um seinen Einzug in den Gemeinderat und Landtag bangen: Heinz-Christian Strache.
Muss um seinen Einzug in den Gemeinderat und Landtag bangen: Heinz-Christian Strache.
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"Und ich sage, dann würde das ein Erdbeben in Österreich sein. Weil das würde dann bedeuten, dass man von Wien natürlich diese Bürgerbewegung auch österreichweit ausrollt", sagte der über den Ibiza-Skandal gestürzte Ex-Vizekanzler und Ex-FPÖ-Chef und nunmehrige Team-HC-Strache-Chef zu seinem Ziel bei der Wien-Wahl im Oktober. Dieses lautet: Das Team HC Strache will ein zweistelliges Wahlergebnis einfahren. 

Die brandneue "Heute"-Umfrage gleicht da aber wohl einer Hiobs-Botschaft für Strache. Denn das Team Strache ist demnach derzeit nicht nur weit von der Zweistelligkeit entfernt, sondern muss sogar um den Einzug in den Wiener Gemeinderat und Landtag zittern. Die Hürde dafür liegt bei fünf Prozent der abgegeben und gültigen Stimmen. Strache hält mit seiner Partei bei der "Heute"-Umfrage exakt bei diesem Wert – allerdings mit einer Schwankungsbreite von ± 2,4 Prozent.

Das bedeutet: Derzeit wäre ein Maximal-Ergebnis von 7,4, aber auch ein Mindest-Ergebnis von 2,6 Prozent möglich. Und mit allen Werten unter fünf Prozent wäre Strache der Einzug bei der Wien-Wahl verwehrt. Auch bei den noch unentschlossenen Wählern scheint das Team HC Strache kaum zu punkten. Nur zwei Prozent jener, die sich noch für keine Partei entscheiden haben, würden derzeit das Team HC Strache ankreuzen.

Vergleicht man die Umfrage-Ergebnisse der Strache-Partei mit jenen seiner Person, überrascht dies. Denn obwohl die Partei derzeit nur rund fünf Prozent der Befragten überzeugen kann, würde immerhin fast jeder zehnte (neun Prozent) Strache direkt zum Wiener Bürgermeister wählen, wenn dies möglich wäre. Im März waren es noch zwölf Prozent, im Juni stürzte der Wert dann auf acht Prozent, bevor er sich im September auf neun Prozent erholte.

"Das Team Strache ist am schwersten einzuschätzen, da es keine aktuellen Vergleichswerte gibt. Die Chancen auf den Einzug in den Gemeinderat sind nach wie vor intakt. 58 Prozent (!) der Strache-Wähler wollen ihn auch sicher wählen. Problemstelle: Die Wähler sind derzeit am schwächsten mobilisiert und bei den Unentschlossenen weist Strache mit 2 Prozent das geringste Potential aller Parteien auf", bilanziert Meinungsforscher Peter Hajek.

Doch auch Hajek verweist auf die augenscheinliche Beliebtheit Straches: "Auffallend sind die guten Werte von Heinz-Christian Strache. Er überflügelt seinen direkten Kontrahenten Dominik Nepp (FPÖ) beinahe um den doppelten Wählerzuspruch und hat mit Birgit Hebein gleichgezogen. Ein Indiz für den möglichen Einzug in den Wiener Gemeinderat", sagt er zu der Frage nach Strache als Direktwahl-Kandidaten für die Wiener Wahl.

"Heute" hat in Kooperation mit dem Fersehsender ATV die bisher größte Umfrage (Unique Research, 1.600 Befragte, Schwankungsbreite ± 2,4 Prozent) ins Feld geschickt.

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    Philippa und Heinz Christian Strache als Gäste bei der "Fight Night" von Boxer Marcos Nader
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    (Bild: Philipp Enders)