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Hirsche stoppen in OÖ vor 'Eisernem Vorhang'

Heute Redaktion
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Vor 25 Jahren fiel der Eiserne Vorhang. Österreicher und Tschechen haben sich schon längst daran gewöhnt. Die österreichsichen und tschechischen Hirsche sind da nicht so flott. Für eine neue Studie wurden die Tiere beobachtet und die Forscher glaubten ihren Augen kaum. Die Tiere bleiben dort stehen, wo früher der Stacheldraht verlief.

Das haben Forscher im Nationalpark Böhmerwald (Sumava) im Südwesten Tschechiens herausgefunden.

Tschechen und Österreicher: Alle stoppen vor der Grenze

"Die Hirsche auf der tschechischen Seite des Böhmerwalds wandern genau bis zu der Stelle, wo früher Stacheldraht den Sperrbereich vor der Staatsgrenze markierte", teilte der Zoologe Pavel Sustr am Mittwoch mit. Ähnlich verhielten sich ihre Artgenossen auf der anderen Seite der deutsch-tschechischen Grenze.

Muttertiere geben Wissen an Kälber weiter

Die Tiere wurden für die Studie mit Funk-Halsbändern ausgestattet und sechs Jahre lang beobachtet. Die Forscher vermuten, dass Hirschkühe über Generationen ihrem Nachwuchs beibringen, wo die Grenze früher verlief. Fast 25 Jahre nach der Grenzöffnung halten sie unbeirrt daran fest. Die Rothirsche des Böhmerwalds nutzen demnach im Schnitt ein Gebiet von 60 Quadratkilometern. Der Böhmerwald grenzt unmittelbar an den Nationalpark Bayerischer Wald.