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Hirscher: "Autofahren ist das Beschissenste"

Interview: Marcel Hirscher vor dem Saisonstart über Ziele, fremde Erwartungen und Ängste.

Heute Redaktion
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"Heute": Nächste Woche startet die Saison mit dem Riesentorlauf in Sölden. Den hat zuletzt Ted Ligety drei Mal in Folge gewonnen. Reißt die Serie?

Marcel Hirscher: "Er ist der Favorit, aber schauen wir einmal, wo wir alle stehen. Ich habe gut gearbeitet. Aber es ist wie in der Schule: Vom Gefühl her hat man vor jeder wichtigen Schularbeit zu wenig gelernt. Und am 26. Oktober ist die erste Schularbeit."

"Heute":  Der Gesamtweltcup ging die letzten drei Mal an Sie. Vier Siege in Serie hat bei den Herren noch niemand geschafft…

Marcel Hirscher: "Daran sieht man, wie schwierig dieses Unterfangen ist. Aber klar: Natürlich will ich ihn wieder gewinnen. Nur relativieren sich meine Erwartungen an mich selber immer mehr. Für mich ist wichtig, meinen Grundsätzen treu zu bleiben, alles für den Erfolg zu geben. Ich konnte mehr gewinnen, als ich mir je vorgestellt habe, deswegen werde ich immer relaxter. Die großen Erwartungen kommen ja nur von außen."

"Heute": Also keine Ziele für heuer?

Marcel Hirscher: "Schon, aber keine klar definierten. Super wäre es, wenn ich jetzt dort weitermachen kann, wo ich aufgehört habe."

"Heute": In der Vorbereitung ging es auch in 30 Meter Höhe über ein gespanntes Seil – eine Mutprobe?

Marcel Hirscher: "Eine echte! Es ist aber nicht so, dass ich mir immer unbedingt wo einen Kick holen muss."

"Heute": Wird man mit dem Alter etwas ruhiger?

Marcel Hirscher: "Eindeutig. Was die reine Gefährlichkeit betrifft, ist aber Autofahren das Beschissenste, nicht das Skifahren."