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Hirscher gegen den Druck: "Hauptsache Blasmusik!"

Nach Gold ist vor dem Rennen! Kombi-Sieger Marcel Hirscher startet am Sonntag in den Olympia-Riesentorlauf. Nicht ohne Druck.

Heute Redaktion
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Erster Pflicht-Auftritt als frischgebackener Olympiasieger! Nach dem Triumph in der Kombination startet Marcel Hirscher am Sonntag im Riesentorlauf den nächsten Anlauf auf eine Goldmedaille in Pyeongchang. Der Salzburger glaubt, dass seine Chancen trotz des Trainings-Rückstands intakt sind. Druck sei zwar vorhanden, aber nicht mehr so groß. Das rot-weiß-rote Team wurde wegen einer Verletzung kurzfristig umgebaut.

Hirschbühel für Schörgi

Chefcoach Andreas Puelacher erklärt: "Philipp Schörghofer hat im Training einen Schlag auf das Knie bekommen und jetzt wieder Schmerzen. Für ihn wird Christian Hirschbühl an den Start gehen." Der Olympia-Debütant ist erfreut: "Ich bin als Ersatzmann gekommen und freue mich über die Chance. Ich werde das Rennen wie jedes andere angehen." Neben Hirscher und Hirschbühl gehen Manuel Feller und Stefan Brennsteiner ins Rennen.

Hauptsache Blasmusik

Für Hirscher gelten andere Erwartungen als für Hirschbühel – obwohl er die "Mission Gold" erfüllt hat. "Natürlich ist mein Anspruch, Leistungen wie im Weltcup zu zeigen", meint der sechsfache Gesamtweltcup-Sieger. Klappt es aber nicht, würde sich die Enttäuschung aber in Grenzen halten. "Der maximale Schaden ist abgewendet. Wenn ich nach Hause komme spielt die Blasmusik, und alles ist gut."

Anderer Schnee

Hirschers Technik-Training hat in den letzten Tagen wegen der Kombi-Vorbereitung gelitten. Ein Nachteil gegenüber Rivale Henrik Kristoffersen soll das trotzdem nicht sein. "Die Bedingungen hier sind einzigartig", meint Hirscher. "Der Schnee ist auf dem Riesentorlauf-Hang anders als auf der Abfahrtsstrecke. Entscheidend ist, die richtige Abstimmung zu finden. Die Dominanz über die ganze Saison spielt weniger eine Rolle, das hat man auch bei den Damen-Rennen gesehen."

Medaille ignoriert

Ob die Super-G-Goldmedaille von Matthias Mayer zur Motivation beiträgt? "Eine sensationelle Leistung", sind sich die Riesentorlauf-Herren einig. Kollektiver Nachsatz: "Aber wir sind Einzelsportler. Für uns persönlich ist es egal, ob andere Leute eine Medaille holen." Besonders Manuel Feller tut sich beim Ignorieren anderer Leistungen hervor: "Ich habe das Rennen nicht gesehen. Ich dachte, der Super-G würde erste am Samstag stattfinden."