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Hirscher nahm Pleite bei Sportlerwahl locker

Heute Redaktion
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Die Wahl zu Österreichs Sportlern des Jahres am Donnerstagabend in Wien hat in der heimischen Sport-Szene viele Diskussionen nach sich gezogen. Fußballer David Alaba ist mit nur einem Punkt Vorsprung auf Skistar Marcel Hirscher zum Sportler des Jahres 2014 gewählt worden. "Ich sehe das easy und gratuliere David", erklärte am Tag danach der zweitplatzierte Hirscher im Gespräch mit der APA.

Die Wahl zu hat in der heimischen Sport-Szene viele Diskussionen nach sich gezogen. Fußballer David Alaba ist mit nur einem Punkt Vorsprung auf Skistar Marcel Hirscher zum Sportler des Jahres 2014 gewählt worden. "Ich sehe das easy und gratuliere David", erklärte am Tag danach der zweitplatzierte Hirscher im Gespräch mit der APA.

Der ÖSV war bei den Herren mit drei aussichtsreichen Kandidaten in die Galanacht des Sports gegangen, bei der die Sieger bekanntgegeben und geehrt wurden. Hirscher hat den Gesamtweltcup und Olympia-Silber im Slalom gewonnen, Mario Matt (Slalom) und Matthias Mayer (Abfahrt) haben in Sotschi olympisches Gold geholt.

Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, ging die Trophäe aber nicht an einen Alpin-Sportler. Denn von den 460 Mitgliedern der Sportjournalisten-Vereinigung Sports Media Austria, die bei der 66. Sportlerwahl abgestimmt haben, hat das ÖSV-Trio 216 erste Plätze erhalten - allerdings aufgeteilt auf Hirscher (90), Matt (75) und Mayer (51), die in dieser Reihenfolge die Plätze zwei bis vier belegt haben. Alaba, der einzige Fußballer im Feld der fünf Finalisten, war 119 Mal auf Platz eins gesetzt worden, Skispringer Thomas Diethart landete auf Rang fünf.

Hirscher: "Jeder hat geile Leistungen gebracht"

Hirscher nahm den für ihn unglücklichen Wahlausgang sportlich. "Wir sind fünf tolle Sportler, jeder für sich hat geile Leistungen gebracht", sagte der Salzburger. Platz zwei "tut meiner Leistung keinen Abbruch. Ich lasse mir dadurch so eine ausgezeichnete Saison nicht mindern. Ich sehe das nicht so eng. Wahlergebnis hin oder her, ich bin Gesamtweltcupsieger, das freut mich sehr, und habe eine Silbermedaille".

Hirscher war 2012 zum Sportler des Jahres gewählt worden, im vergangenen Jahr war er so wie heuer auf Platz zwei hinter Alaba gelandet. Auch damals hatte der jetzt 25-Jährige mit dem Gesamtweltcupsieg und Gold bei der Heim-WM in Schladming eine herausragende Saison. "Letztes Jahr war ich viel mehr überrascht über den Ausgang, weil ich Weltmeister im eigenen Land wurde. Heuer sehe ich das easy", meinte Hirscher.

Fenninger: "Ich bin dankbar"

Bei den Damen konnte die Super-G Olympiasiegerin und Gewinnerin des Gesamt-Weltcups durch. Anna Fenninger konnte als erste Sportlerin seit Mirna Jukic 2008 ihren Titel verteidigen. Diesmal konnte die Salzburgerin die Ehrung allerdings persönlich entgegen nehmen. Im Vorjahr musste Fenninger die Gala krankheitshalver verlassen. "Ich bin extrem dankbar. Ich genieße es sehr", strahlte Fenninger mit ihrer Trophäe um die Wette.

Hirscher zeigte sich von Samuel Koch beeindruckt

Besonders beeindruckt zeigte sich Hirscher vom Auftritt von Samuel Koch. Der Deutsche war in der ZDF-Show "Wetten, dass..?" im Dezember 2010 schwer verunglückt, als er versuchte, mit speziellen Sprungfedern über fahrende Autos zu springen, und ist seither querschnittgelähmt.

In einem berührenden Auftritt zeigte sich Koch, der die Sieger in der Kategorie Sportler mit Behinderung bekanntgab, mit Lebensmut und als gesellschaftlicher Anwalt. "Ich finde es wunderbar, dass mittlerweile alle, ob beeinträchtigt oder nicht beeinträchtigt, selbstverständlich zu Sportlern des Jahres gekürt werden. Allen wird dieselbe Wertschätzung für ihre Leistung zuteil", sagte Koch. "Ich war ehrlich imponiert von Samuel Koch. Das ist, was ich aus dem Abend mitnehme", erklärte Hirscher.