Hirscher wie Tomba

Der Super-G der Herren war ein Spiegelbild des Damen-Rennens: ein Überraschungssieger, gescheiterte Stars, Ausfälle von Favoriten. Wieder bissen sich viele Läufer an der WM-Piste mit ihren schwierigen Übergängen die Zähne aus.

Es ist eine Gratwanderung: Dosierst du das Tempo, verlierst du schnell ein paar Zehntel und bist hinten – wie Reichelt. Nimmst du volles Risiko, verschätzt du dich bei dem hohen Tempo schnell und bist draußen – wie Mayer. Es ist einfach eine Frage der richtigen Besichtigung. Für Hirscher war dieser Super- G zu rasant, ohne Training ist er da chancenlos.

Dass er sich für sein eingegangenes Risiko bei seiner Mutter entschuldigte, lass ich aber nicht gelten – das war schon die Masche von Tomba. Und Hirscher ist mehr „Rennsau“ als der Italiener. Apropos „Rennsau“: Am Samstag werden unsere Stars zurückschlagen. Reichelt, Mayer und Franz sind mehr Abfahrer als Super-G-Läufer, haben noch Reserven. Das gilt aber auch für die bisher geschlagenen Schweizer.