Detroit-Star Marco Kasper stürmt mit dem österreichischen Eishockey-Nationalteam sensationell ins WM-Viertelfinale! Zum ersten Mal seit 1994 steht das ÖEHV-Team unter den besten acht Teams der Welt – nachdem Teamchef Roger Bader vor dem Turnierstart in Stockholm das Ziel Klassenerhalt ausgegeben hatte.
Österreich schlägt am Dienstagnachmittag im siebenten und letzten Gruppenspiel Lettland mit 6:1 (höchster Sieg in der Gruppenphase), feiert seinen vierten Sieg in Stockholm und steigt hinter den Eishockey-Giganten Schweden, Kanada und Finnland als Vierter der Gruppe A auf. Gegner und Spielort sind noch offen – mehr dazu weiter unten.
Lettland ging als Favorit ins Spiel, gewann vor zwei Jahren noch WM-Bronze, ist im Gegensatz zu Österreich für die Olympischen Spiele qualifiziert. Durch Tore von Dominic Zwerger (Doppelpack), Vinzenz Rohrer (Doppelpack), Benjamin Baumgartner und Kapitän Thomas Raffl setzt sich die Bader-Auswahl aber in dominanter Manier gegen die Balten durch. Österreich dominiert das Spiel, kann sich wie das gesamte Turnier hinweg auf Rückhalt David Kickert verlassen.
Dabei startete das Turnier aus rot-weiß-roter Sicht noch bitter. Gegen die Top-Nationen Finnland und Schweden kratzte Österreich schon an Sensations-Siegen. Der wohl reguläre Ausgleich gegen Finnland zählte nach Videostudium nicht – sogar Finnlands Star-Goalie Juuse Saros sprach im Nachgang von einer Fehlentscheidung. Gegen Schweden führte Österreich bis zwei Minuten vor dem Ende, nur um am Ende wieder mit leeren Händen dazustehen. Die starken Leistungen und der Fakt, dass sich die heimischen Cracks trotz der Auftakt-Niederlagen den Fuß nicht vom Gas nahmen, wurden mit dem nötigen Shootout-Glück belohnt.
Österreich bei der Eishockey-WM in der Stockholm-Gruppe
🇫🇮 Finnland – 🇦🇹 Österreich 2:1
🇸🇪 Schweden – 🇦🇹 Österreich 4:2
🇦🇹 Österreich – 🇸🇰 Slowakei 3:2 n.P.
🇨🇦 15. Mai: Kanada – Österreich 5:1
🇫🇷 16. Mai: Österreich – Frankreich 5:2
🇸🇮 18. Mai: Slowenien – Österreich 2:3 n.P
🇱🇻 20. Mai: Lettland – Österreich 1:6
Gegen die Slowakei und Slowenien gewann Österreich im Penaltyschießen, bewies mit Traumtoren von Lukas Haudum und Peter Schneider jeweils Nervenstärke und Finesse. Gegen Absteiger Frankreich dominierte das ÖEHV-Team ebenso wie zum Abschluss gegen Lettland.
Einzige klare Angelegenheit: Das 1:5 gegen die Superstar-Auswahl von Kanada. Und selbst die Ahornblätter verloren das erste Drittel gegen Österreich, mussten für ihren Sieg hart arbeiten und konnten erst dank später Tore durchatmen.
Der Gegner und die Zeit des historischen Krachers am kommenden Donnerstag stehen noch nicht fest.
Am Dienstag kämpfen mit Tschechien und der Schweiz kämpfen zwei Teams um den Gruppensieg in Herning. Als Vierter der Gruppe A bekommt man es mit dem Ersten der Gruppe B zu tun. Aber, Vorsicht: Es gibt eine Ausnahme.
Da der dortige Gastgeber Dänemark ein echtes Finalspiel gegen Deutschland um das vierte Viertelfinalticket hat, könnte der Turnierplan durcheinandergewürfelt werden. Denn: Sollte sich Dänemark am Abend (20.20h) gegen die Deutschen durchsetzen, Schweden zeitgleich gegen Kanada den Gruppensieg holen, würde es zum Aufeinandertreffen der beiden Ausrichternationen kommen. Das ist nicht möglich. Stattdessen würde Österreich gegen den eigenen Gruppensieger Schweden spielen.
Teamchef Bader jubelt: "In erster Linie freut es mich einfach wirklich für die Mannschaft. Sie hat vom ersten Tag an hier in Stockholm in jedem Spiel, in jedem Training das Maximum herausholt. Ich weiß, es ist ein Klischee, aber das Team ist wie eine Familie zusammengewachsen. Die Spieler, die da waren, werden die WM nie vergessen."
Bader lobt: "Wir hatten sieben gute Spiele. Wir könnten jede Partie nochmal spielen und mit den Chancen, die wir hatten, nochmal so viele Tore schießen."
