Der ehemalige Skiflug-Weltrekordhalter und Team-Olympiasieger von 2018 erklärte im norwegischen Sender "TV2" seinen Abschied vom Spitzensport. Johansson ist einer der fünf norwegischen Springer, die nach dem Manipulationsskandal um die Sprunganzüge bei der Heim-Weltmeisterschaft in Trondheim suspendiert wurden. Dabei handelte es sich um Marius Lindvik, Johann Andre Forfang, Robin Pedersen, Kristoffer Eriksen Sundal und eben Johansson. Lindvik und Forfang erklärten in einer gemeinsamen Stellungnahme, nichts über die Anzugmanipulationen gewusst zu haben. Ein heimlich gefilmtes Video hatte diese aufgedeckt.
Das Quintett wurde zunächst suspendiert, diese Sperre hob der Ski-Weltverband nach dem Ende der Saison allerdings vorläufig auf, um Trainingssprünge zu ermöglichen. Die Untersuchungen laufen weiter. Trotzdem zog Johansson nun den Schlussstrich.
"Alles, was wir wollten, war eine Art Dialog zu führen und herauszufinden, warum wir suspendiert wurden. Aber wenn sie keine konkrete Antwort haben, ist es für uns genauso schwierig zu verstehen, was los ist", meine Johansson nun. "Ich habe das Gefühl, dass ich suspendiert wurde, weil ich Norweger bin", schob der 35-Jährige ein. Tatsächlich war der Springer, der durch seinen markanten Schnauzbart bekannt wurde, als einziger Norweger beim Skandal-Bewerb in Trondheim nicht disqualifiziert worden. Eine Abschiedstournee mit den Bewerben in Oslo, Vikersund und nicht zuletzt Planica sei ihm durch die vorläufige Sperre nicht möglich gewesen. Das finde er "zu 100 Prozent bitter", meinte 35-Jährige.
Johansson holte im Teambewerb 2018 Olympia-Gold, genauso wie Bronzemedaillen im Einzelspringen auf der Groß- und der Normalschanze. Hinzu kommen zwei WM-Silbermedaillen und eine Bronzene. Johansson gewann drei Weltcup-Einzelspringen. "Ich freue mich auf das, was das Leben als Nächstes zu bieten hat", erklärte der 35-Jährige nun.
