Die Wiener Staatsoper schreibt Geschichte: Zum ersten Mal wird der Burggarten zur Bühne. Unter dem Titel "Opern Air" eröffnet das Haus am Ring am Sonntag die Saison 2025/26 mit einem Klassik-Konzert der Superlative und das bei freiem Eintritt.
Vor der Kulisse des prachtvoll beleuchteten Palmenhauses treten internationale Opernstars wie Jonas Kaufmann, Elīna Garanča, Sonya Yoncheva oder Benjamin Bernheim auf, begleitet vom Orchester und Chor der Wiener Staatsoper unter der Leitung von Bertrand de Billy. Den Auftakt macht um 19 Uhr Richard Wagners "Tannhäuser". Anschließend gibt es ein musikalisches Feuerwerk von Verdi über Puccini bis Humperdinck.
Doch nicht nur die Besetzung sorgt für Gänsehaut, auch der Ort ist etwas Besonderes: Der Burggarten, ein historischer Park zwischen Hofburg und Staatsoper, wird damit erstmals selbst zum Konzertsaal. "Hier hat, soweit ich weiß, noch nie ein Konzert stattgefunden. Es ist ein Geschenk, an diesem Ort zu musizieren", schwärmt Dirigent Bertrand de Billy.
Auch Elīna Garanča ist begeistert: "Die Idee, Wiens künstlerisches Herz nach draußen zu tragen, begeistert mich. Es schlägt so freier." Für Sonya Yoncheva ist der Burggarten sogar ein ganz persönlicher Ort: "Ich war dort oft mit meinen Kindern spazieren. Jetzt dort zu singen, verbindet Geschichte, Kultur und Sommerleichtigkeit."
Mit dem "Opern Air" erinnert die Staatsoper zugleich an ein bedeutendes Kapitel ihrer eigenen Historie: Vor genau 80 Jahren wurde das Haus im Zweiten Weltkrieg zerstört, vor 70 Jahren feierlich wiedereröffnet. "Die Verbindung von Zerstörung und Wiederaufbau zeigt, wie stark die Kultur ist – und dass Musik immer Hoffnung bedeutet", so de Billy.
Wer keinen Platz im Burggarten ergattert, kann dennoch dabei sein: ORF III überträgt das "Opernfest für alle" live-zeitversetzt ab 20:15 Uhr, die Staatsoper bietet zudem einen kostenlosen Stream an.