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Hlinka: "Unser Stadion ist nicht bundesligawürdig"

Heute Redaktion
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"Heute" sprach mit Routinier Peter Hlinka über die Entscheidung zugunsten einer neuen Saison mit Wiener Neustadt, den Sparkurs bei Ex-Klub Rapid und seinen Karriereabend.

"Heute" sprach mit Routinier Peter Hlinka über die Entscheidung zugunsten einer neuen Saison mit Wiener Neustadt, den Sparkurs bei Ex-Klub Rapid und seinen Karriereabend.

"Heute": Sie haben sich vor der Saison wieder für Wr. Neustadt entschieden – gegen Ried. Warum?

Peter Hlinka: "Meine Entscheidung war rein sportlich, hatte keine privaten Gründe. Ich hätte nicht mehr als Sechser gespielt, das wollte ich nicht."

"Heute": Jetzt geht es wohl wieder gegen den Abstieg?

Hlinka: "Vermutlich. Um den Titel werden wir eher nicht mitspielen, das ist klar. Aber wir werden sicher wieder für Überraschungen sorgen. Wenn wir Platz sieben wiederholen könnten, dann bin ich schon zufrieden."

"Heute": Die Liga kämpft mit einem Zuschauerschwund. Liegt es auch am bescheidenen Niveau?

Hlinka: "Es mag sein, dass das Niveau gesunken ist. Es liegt aber bestimmt auch an den Stadien und der Infrastruktur. Auch das Stadion in Wr. Neustadt ist nicht bundesligawürdig. Schade, dass Frank Stronach keine neue Arena gebaut hat, aber das ist ein anderes Kapitel. Die Leute würden bestimmt öfter kommen,wenn mehr in Stadien und Infrastruktur investiert werden würde. So wie in Deutschland."

"Heute": Ihr Ex-Klub Rapid setzt voll auf die Jugend. Was sagen Sie zum Sparkurs?

Hlinka: "Der kann positiv sein aber auch gefährlich werden. Leider hat die Vereinsführung in den letzten Jahren nicht gut agiert. Rapid ist der Verein in Österreich. Jeder kennt Rapid. Als ich früher in Hütteldorf gespielt habe, hatte ich immer das Gefühl, da entsteht was. Derzeit sind sie sportlich auf einem ganz anderen Level. Wir hatten im Frühjahr keine Angst, gegen sie zu spielen. Früher hatte Rapid sieben Teamspieler, jetzt keinen einzigen."

"Heute": Dafür ist die Nationalelf im Aufwind. Wie sehen Sie die Arbeit von Marcel Koller?

Hlinka: "Sie beeindruckt mich. Ich mag das österreichische Nationalteam. Sie sind auf einem guten Weg und haben eine große Chance, sich für die WM zu qualifizieren. Ich bin sicher, dass Österreich in den nächsten Jahren bei den Großereignissen dabei sein wird. Vor allem die Legionäre gefallen mir. Die sind immer hungrig, wollen immer etwas erreichen. Auch wenn es Rückschläge gibt."

"Heute": Was trauen Sie der Austria in der Champions-League-Quali zu?

Hlinka: "Schwer zu sagen, die Austria hatte in der Bundesliga fast keine Konkurrenz. Jetzt warten aber ganz andere Kaliber. Ich wünsche Ihnen, dass sie weiterkommen."

"Heute": Sie sind jetzt 34 Jahre alt. Wie lange wollen Sie noch spielen?

Hlinka: "So lange es mir noch Spaß macht. Ich bin nicht mehr der Jüngste, alt fühle ich mich aber noch nicht. Das Karriereende wird in ein paar Jahren kommen. Was dann folgt, weiß ich jetzt noch nicht. Die Trainerausbildung habe ich bereits absolviert. Vielleicht verschlägt es mich aber auch in den Managementbereich. Man wird sehen."

Das Interview führte Stefanie Riegler