"Ich muss heute Abend vielen danken, aber ganz besonders und zuerst dem Wettergott", so der sichtlich erleichterte Festspielintendant Markus Hinterhäuser. Kurz nach Mitternacht griff er bei der Premierenfeier des "Jedermann" im Stieglkeller zum Mikrophon.
"Wir hatten wieder einmal ein Riesenglück. Mit dem Dom haben wir das schönste Bühnenbild der Festspiele überhaupt", so Hinterhäuser glücklich, dass die erste Vorstellung bei den Salzburger Festspielen im Freien über die Bühne gehen konnte.
Doch, ganz ohne Regen blieb der Abend dann doch nicht, just zum Höhepunkt der Premierenfeier weinte der Himmel. Genau zum Bieranstich wurde es nass.
Das tat der Stimmung allerdings keinen Abbruch. Phillip Hochmair und Nicole Beutler – spielt "Schuldknechts-Weib" (sie sprang für Buhlschaft Deleila Piasko ein, die sich im Vorjahr beim Bierfass anschlagen bewies) benötigten zwar einige Schläge zum Anzapfen für das erste Fass Bier, jedoch floss dieses dann in Strömen.
Beutler witzelte: "Aber ist dafür praktisch fast nichts danebengespritzt“ und gönnte sich, gemeinsam mit Hochmair, einen Krug.
Zufrieden mit dem Start in die zweite Saison natürlich auch die Schauspieler. Piasko, die in einem Traumabendkleid von Vivien Westwood erschien: „Irgendwie war heuer so eine Leichtigkeit zu spüren, ganz toll“.
„Da fühle ich mich so geerdet!“Philipp HochmairWarum er keine Schuhe vor der Aufführung trägt
Und Hochmair (vor der Premiere, wie immer barfuß : "Da fühle ich mich so geerdet") – war auch bei der Feier entspannt: „Im wirklichen Leben würde ich nicht so wie der Jedermann in seiner letzten Stunde agieren. Ich würde mit meiner Band grooven, was das Zeug hält. Mal schauen, vielleicht ist das dann mit mir im Seniorenheim auch tatsächlich so.“
Fest steht, dass Hochmair heuer zwei besondere Zugaben beim 'Jedermann' gibt. Zum Ende des Festspielsommers wird er auf dem Biergut Wildshut noch zwei Mal "radikal, wild, unvergesslich und intensiv" – so Hochmair, "Jedermann Remix 2.0" zum Besten geben.