Fussball

Hofmann: "Es wird sich ein Stamm rauskristallisieren"

Bei Rapid läuft die "Rotations-Maschine" auf Hochtouren. Doch der Motor stottert. Kapitän Maximilian Hofmann klärt im "Heute"-Gespräch auf.

Erich Elsigan
Maximilian Hofmann bleibt optimistisch.
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GEPA

Zehn Partien, zehn unterschiedliche Startformationen, 25 (!) eingesetzte Spieler – Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer setzt in der bisherigen Saison auf Extrem-Rotation. Der Grund: Es soll vermieden werden, dass den Kickern wie im Vorjahr in entscheidenden Phasen die Luft ausgeht. Auch dem Verletzungsteufel will man in Hütteldorf auf diese Weise entkommen.

Die Kehrseite der Medaille: Die Mannschaft ist nicht eingespielt. Besonders eklatant war dieser Umstand am vergangenen Donnerstag in Liechtenstein zu sehen. Gegen Vaduz erkämpfte Rapid mit Mühe und Not ein 1:1. Und auch in der Liga läuft es noch nicht kugelrund.

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    Liegt es an der sich ständig ändernden Formation? Innenverteidiger Michael Sollbauer fand auf "Sky" klare Worte. "Ich glaube, dass es gut wäre, wenn man sich öfter einspielt und es mehr Abläufe, Automatismen gibt." Vor allem als Neuzugang habe er mit der Rotation Probleme.

    "Wir hatten mehr Zweitliga- als Bundesliga-Spieler"

    "Heute" fragte bei Kapitän Maximilian Hofmann nach: Ist das permanente Durchwechseln tatsächlich mehr Fluch als Segen? "Man kann das Thema von zwei Seiten sehen", bleibt der 29-Jährige diplomatisch. "Wenn es funktioniert, man einen Pool von 20 gleichwertigen Spielern hat, ist es schon gut. Wir haben ja bewusst einen breiten Kader geholt, denn im letzten Jahr standen am Ende der Saison mehr Zweitliga- als Bundesliga-Spieler auf dem Platz. Aber klar: Es dauert nach dem Umbruch, den wir hatten, seine Zeit, bis die Automatismen greifen."

    Hofmann weiß, wie der Hase läuft. "Angenommen, wir spielen drei Mal mit der gleichen Mannschaft und es verletzt sich jemand – dann wird gleich wieder gefragt, warum nicht rotiert wurde. Aus meiner Sicht wird ein bisschen zu viel in das Thema reininterpretiert. Am Ende muss die Elf, die am Rasen steht, liefern."

    "Im Endeffekt ist noch nicht viel passiert"

    Sechs unterschiedliche Innenverteidiger-Paarungen stellte Feldhofer in der noch jungen Saison bereits auf. Was Sollbauer sauer aufstößt, sieht Routinier Hofmann entspannt. "Jeder von uns hat Qualität, sonst würde er nicht bei Rapid spielen. Ich denke allerdings schon, dass sich in den nächsten Wochen ein Stamm rauskristallisieren wird."

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      Der grün-weiße Kapitän ist bemüht, den Ball flach zu halten. Zwar habe die Analyse des 1:1-Debakels gegen Vaduz "deutlich länger gedauert" und sei es "schon mal ein bisschen lauter" geworden, aber: "Im Endeffekt ist nicht viel passiert. Im Rückspiel können wir es wieder gut oder zumindest besser machen. Jeder ist selbstkritisch, weiß, dass das zu wenig war. Die Leistungen sind noch nicht so, wie wir uns das vorstellen. Das ist ein Prozess. Aus schlechten Spielen kann man viel lernen. Wir müssen jetzt ein anderes Gesicht zeigen."

      Zuversicht vor Rückspiel gegen Vaduz

      Hofmann ist sich relativ sicher, dass am Donnerstag eine Reaktion zu sehen ist, der Aufstieg in die Gruppenphase der Conference League gelingt. "Wir spielen daheim in unserem Stadion vor unseren Fans, es ist Europacup, Anpfiff um 21 Uhr – das sind die schönsten Spiele. Wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen und den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen, werden wir sicher drüber kommen. Und sobald wir das geschafft haben, können wir ein bisschen befreiter aufspielen."

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