In Handschellen wurden zwei Männer (47, 22) und eine 47-Jährige Mittwochfrüh ins Wiener Landesgericht geführt – die allesamt Vorbestraften sollen im August Verwandte der Angeklagten mit einer unglaublichen Attacke schwer traumatisiert haben. Mit einem Vorschlaghammer soll einer der Männer der Cousine der Frau gegen den Kopf geschlagen haben.
Unfassbar: Auch gegenüber ihrem autistischen Sohn (5) wurde der Angeklagte handgreiflich. "Ich werde das selbst auf meinem Sterbebett nicht vergessen", weinte das aufgelöste Opfer vor Gericht.
Opfer der Home Invasion war die Cousine der Täterin (47). Diese drang gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten (47) und ihrem Schwiegersohn (22) in die Wohnung ein. Der 22-Jährige habe das Opfer laut Anklage mit einem Baseballschläger fixiert. Zitternd und unter Tränen erzählt die Frau im Zeugenstand: "Ich dachte, ich werde sterben und wollte nur meine Kinder beschützen."
Der Lebensgefährte der 47-jährigen Verdächtigen habe daraufhin mit einem langen Gegenstand auf den Hinterkopf des Opfers geschlagen. Sie erlitt eine Rissquetschwunde am Kopf sowie Prellungen an der linken Hüfte und der linken Schulter. Doch der Horror ging weiter.
"Viel schlimmer als das, was sie mir angetan haben, ist, was sie meinem Sohn zugefügt haben." Den autistischen Jungen (5) trat der 47-jährige Verdächtige so heftig, dass dieser zu Boden fiel. Ein Fernseher, eine Spiegeltür sowie etwas Geschirr seien ebenfalls beschädigt worden, bevor die Täter flüchteten.
Der Hintergrund der Tat dürfte ein Streit um läppische 500 Euro gewesen sein. Laut dem Opfer habe die Täterin, ihre entfernte Cousine, sie bereits mehrmals bestohlen – das letzte Mal im Dezember 2024. Das habe das Fass zum Überlaufen gebracht. Acht Monate später, am Tattag, kam es dann zur Konfrontation zwischen den Frauen auf offener Straße.
Wieder zu Hause beschlossen die drei Angeklagten, zur Wohnung des Opfers zu fahren – angeblich, um "zu reden und den Streit zu klären". "Und zum Reden braucht man einen Baseballschläger, einen Schraubenzieher und einen Hammer?", fragte die Richterin sichtlich irritiert. Die Waffen habe man nur zur Sicherheit mitgenommen, ein Angriff sei im Vorfeld nicht geplant gewesen.
Bereits kurz nach der Tat wurden die beiden 47-Jährigen und ihr Schwiegersohn von der Polizei abgeführt. Seither sitzen sie in Untersuchungshaft. Gegenüber der Richterin zeigten sich die beiden Österreicher teilweise geständig, der Serbe legte ein umfassendes Geständnis ab. Das Opfer forderte 4.450 Euro Schmerzensgeld – noch immer spüre die Familie psychische und körperliche Nachwehen der Tat. Das Urteil stand noch aus, die Unschuldsvermutung gilt.