In Hongkong hat die Polizei zehn Personen festgenommen, weil sie voyeuristische Fotos im Internet verbreitet haben. Sechs Männer und vier Frauen sollen tausende Bilder bereitgestellt und weitergeschickt haben. Die Fotos zeigen Frauen, die unter anderem heimlich unter dem Rock fotografiert wurden – oft, ohne dass sie überhaupt etwas davon wussten. Das hat die Polizei am Donnerstag bekanntgegeben.
Vier der Verdächtigen haben laut Polizei heimlich intime Fotos und Videos gemacht – und das meist an öffentlichen Orten wie bei Bushaltestellen oder in Einkaufszentren. Die Aufnahmen landeten dann in einer Online-Gruppe mit fast 9.000 Mitgliedern, wo sie gegen Geld geteilt wurden. Über drei Jahre hinweg wurden rund 15.000 Fotos verbreitet und damit etwa vier Millionen Hongkong-Dollar (das sind rund 439.000 Euro) verdient.
Die Online-Plattform, auf der das Ganze passiert ist, wurde mittlerweile gesperrt. Die Polizei sagt aber, dass es noch zu weiteren Festnahmen kommen könnte. "Jeder Nutzer, der diese Bilder heruntergeladen hat, macht sich mitschuldig", betont der Polizeipsychologe Fung Ho Kin.
Hunderte Frauen sind Opfer von diesem sogenannten Upskirting geworden, darunter auch 200 Studentinnen. "Die Opfer erfahren in unterschiedlichem Maße seelisches Leid", sagt Fung.
Die Verdächtigen sind zwischen 20 und 62 Jahre alt. Sie werden unter anderem wegen Verschwörung zur "Veröffentlichung intimer Aufnahmen ohne Einwilligung" angeklagt.