Verstappen-Strafe

Horner-"Beweise", aber Red Bull protestiert nicht

Für das umstrittene Manöver gegen Oscar Piastri in Kurve eins kassierte Max Verstappen am Sonntag eine Strafe. Red Bull protestiert nicht.
Sport Heute
24.04.2025, 07:17

Der niederländische Red-Bull-Star hatte den Start zum Großen Preis von Saudi-Arabien verschlafen, sich gegen McLaren-Mann Piastri verteidigen müssen. Der Australier blieb hart, ließ den Vierfach-Weltmeister auf der Außenbahn verhindern. Verstappen kürzte Kurve zwei ab und blieb so in Führung. Für den daraus resultierenden Vorteil hatte der 27-Jährige eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt bekommen, musste diese beim Boxenstopp absitzen.

Zwar musste Verstappen die Strecke verlassen, um eine Kollision mit dem späteren Rennsieger zu vermeiden, allerdings nützte Verstappen prompt das Abkürzen, um davonzuziehen. Das ließen die Rennkommissare nicht durchgehen, verhängten den Penalty. Den Grand Prix beendete der Niederländer schließlich auf dem zweiten Platz, gut zwei Sekunden hinter Piastri.

Die wichtigsten Formel-1-Meldungen

Horner hatte "Beweise"

Verstappen selbst zeigte sich mit der Entscheidung der Rennkommissare alles andere als einverstanden. Er wolle nichts sagen, um nicht noch weiteren Ärger zu bekommen, meinte der Sieger von 64 Formel-1-Rennen, erinnerte so an die 2024 gegen ihn verhängte Fluch-Strafe.

Auch Teamchef Christian Horner zeigte in einer Medienrunde nach dem Rennen keinerlei Verständnis für die Entscheidung der Stewards. "Ich fand die Strafe sehr hart. Man kann ganz klar sehen, dass Max am Scheitelpunkt der Kurve vorne war. Die Regeln für solche Situationen wurden in der Vergangenheit besprochen. Daran gemessen war es eine sehr harte Entscheidung", betonte der Brite. Verstappens Rückspiegel sei zumindest auf der Höhe der Vorderachse von Piastri gewesen, deshalb habe der Red-Bull-Pilot den Anspruch auf die erste Kurve gehabt. Seine Argumentation untermauerte Horner auch mit Fotos, die er ausgedruckt hatte. Dass Verstappen gerne in Kurven spät hineinbremst, um am Scheitelpunkt die nötigen Zentimeter auf seiner Seite zu haben, ist bekannt. Die Regeln besagen aber nicht mehr, dass derjenige, der beim Scheitelpunkt voran ist, das Anrecht auf die Kurve hat.

Kein Protest

Es sei jedenfalls nie infrage gekommen, die Position freiwillig herzugeben. "Dann gerätst du in die Dirty Air, dann ist sofort das Risiko da. Es war der beste Weg, die Strafe zu akzeptieren und weiter alles zu geben", meinte Teamchef Horner.

Zu einem Protest gegen die Entscheidung der Rennkommissare wird es aber nicht kommen, der Rennstall verzichtete darauf. Ein sogenanntes "Recht zur Überprüfung" müsste ein Team bis 96 Stunden nach dem Rennende einbringen, dabei aber auch "neue Beweise" vorlegen.

"Sie denken, es war ein glasklarer Fall. Das Problem ist, wenn wir Protest einlegen, werden sie wahrscheinlich bei ihrer Meinung bleiben", meinte Horner mit Blick auf die Stewards.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 24.04.2025, 10:22, 24.04.2025, 07:17