Hallstatt kann sich schon lange nicht mehr wehren, der Ansturm von Touristen ist nicht mehr bewältigbar. Auch heuer gab es wieder einen Besucher-Rekord. Eines der vielen Probleme dabei: Alle wollen hin, nur wenige können aber übernachten, es gibt einfach zu wenig Hotelbetten.
Jetzt sorgt ein umstrittenes Hotelprojekt für neue Aufruhr. Es geht um das geplante Hotel beim barocken Salzamt, dem alten, heruntergekommenen Amtsgebäude der Salinen. Ob der weltberühmte Ort tatsächlich ein neues Hotel mit über 200 Betten bekommt, muss jetzt das Landesverwaltungsgericht entscheiden.
Wer Hallstatt kennt, weiß: Im Sommer ist das kleine Welterbedorf im inneren Salzkammergut aus allen Nähten geplatzt. Freie Gästebetten sind Mangelware, die meisten Touristen kommen nur als Tagesgäste und sind nach ein paar Stunden wieder weg. Laut orf.at soll das neue Hotel genau das ändern und mehr Nächtigungen bringen.
Doch das Vorhaben wurde Ende Juli aus Naturschutzgründen abgelehnt. Die Betreiber des Projekts wollen sich damit aber nicht abfinden und haben dagegen Einspruch erhoben. Sie betonen, das Hotel liege im öffentlichen Interesse. Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ) steht voll hinter dem Projekt. "Öffentliches Interesse wäre eine Win-Win-Situation für alle. Für uns wären die zusätzlichen Betten wichtig. Wir haben in Hallstatt mit Abstand die wenigsten Nächtigungen in der Region, sind aber der Ort, der für die Auslastung des Salzkammergutes verantwortlich ist", sagte Scheutz dem ORF Oberösterreich.
Ein weiteres Argument vom Bürgermeister: Die Wertschöpfung für die ganze Region. "Durch das Hotel würden nicht nur Arbeitsplätze geschaffen werden, sondern auch rundherum würden Betriebe profitieren", betont der Ortschef.
Die Entscheidung liegt jetzt beim Landesverwaltungsgericht. Die Richter könnten noch heuer entscheiden, ob das Projekt im öffentlichen Interesse grünes Licht bekommt. Kritiker sehen in dem geplanten Luxushotel aber einen weiteren Schritt Richtung Massentourismus und befürchten eine Verschandelung des sensiblen Seeufers.