"Wo ist der Ball?" Diesen Satz hört man mittlerweile täglich auf der Kärntner Straße. Die Rede ist vom illegalen Hütchenspiel. Die selben Personen, die bereits vor einer Woche beim Zocken gesehen wurden, machen einfach munter weiter. Dabei ziehen sie unwissenden Passanten mit ihrem perfiden Taschenspielertricks das Geld aus den Taschen. So auch am Dienstag, wie das Video eines "Heute"-Leserreporters zeigt. "Sie stellten sich vor dem Apple-Shop auf und spielten völlig ungestört", so der Augenzeuge.
Das Hütchenspiel ist offiziell seit 2005 verboten. Laut dem Wiener Veranstaltungsgesetz drohen bereits bei einem ersten Aufgriff durch die Polizei Strafen von bis zu 7.000 Euro.
Auf einem Spielbrett legen die Verdächtigen drei Hütchen und eine Kugel nieder. Wer errät, wo sich die Kugel befindet, kann scheinbar bares Geld gewinnen. Doch der Schein trügt: Nur die eingeweihten Hintermänner fungieren als Lockvögel. Sie geben sich als Fußgänger aus und gewinnen dabei wahlweise 50 bis 100 Euro.
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Die organisierte Bande geht dabei immer gleich vor: Sobald eine fremde Person Geld setzt, verschwindet die Kugel in der Hand des Spielleitenden. Es ist also unmöglich zu gewinnen, wie Casino-Manager Paul Vybiral erklärt:
Für die Wiener Polizei sind die Machenschaften der Abzocker-Banden ein altbekanntes Thema. Die zuständigen Polizeiinspektionen führen aktuell wieder vermehrt Streifentätigkeiten, sowohl in Uniform, als auch in Zivil, durch.
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"In der Wiener Innenstadt fanden beispielsweise im Zeitraum von 24.05.2023 bis 10.06.2023 insgesamt 20 Kontrollen statt. Dabei wurden 16 'Hütchenspieler' angehalten und gem. den Bestimmungen des Veranstaltungsgesetzes angezeigt", so Polizeisprecher Philipp Haßlinger.