Huh! "Messi schaun" statt Begräbnissen in Island

Huh, huh, huh! Wenn heute Island gegen Argentinien und Superstar Messi aufläuft, steht auf der skandinavischen Insel alles still.

Vor zwei Jahren verzauberten die isländischen Spieler und Fans ganz Europa. Die "Wikinger" überstanden die Gruppenphase mit Österreich, stießen bis ins Viertelfinale vor.

Darauf hoffen die etwa 340.000 Einwohner Islands auch bei der WM in Russland. Zum Auftakt gibt es einen echten Leckerbissen. Die Wikinger treffen auf Argentinien mit Superstar Lionel Messi. Dafür muss so manches Ereignis warten.

Besonders spürbar ist das bei Hochzeiten und Begräbnissen. Dutzende Trauerfeiern in der isländischen Hauptstadt Reykjavik wurden verlegt oder abgesagt. Selbst Begräbnisse finden am Samstag nur vereinzelt statt. Geistliche hatten Bedenken, dass anstatt einer Andacht das Handy "angebetet" wird. Die Toten müssen warten. Zumindest bis Montag, denn am Sonntag ist der isländische Nationalfeiertag.

Boykott der Regierung

Die Begeisterung für die eigene Mannschaft in Island ist ungebrochen. Der legendäre Fanclub Tolfan, der für die "Huh"-Choreographie gesorgt hat, ist auch in Russland vertreten. Gut 5.000 Isländer reisen zur WM. Bei der EM vor zwei Jahren waren es allerdings deutlich mehr. Vielleicht liegt das aber auch an der politischen Ausrichtung der eigenen Landesregierung. Diese schloss sich nämlich als einer der wenigen europäischen Staaten dem britischen Boykott der WM an.

Dabei ist bereits die Qualifikation der "Wikinger" eine Sensation. Island ist das an der Einwohnerzahl gemessen mit Abstand kleinste Land, das je bei einer WM dabei war. Sogar der bisherige WM-Zwerg, Trinidad und Tobago, hat über eine Million Einwohner. (wem)

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