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Humanitäre Lage im Gazastreifen spitzt sich weiter zu

Die israelische Armee bombardiert nach dem Terror-Angriff der Hamas den Gazastreifen. Nun wird vor "katastrophalen" humanitären Folgen gewarnt.

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Die humanitäre Lage im Gazastreifen spitzt sich weiter zu.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen spitzt sich weiter zu.
IMAGO/UPI Photo

Die islamistische Hamas hat mit ihrem Terror-Angriff auf Israel eine Spirale der Gewalt in Gang gesetzt, die die Menschen im Gazastreifen in eine humanitäre Katastrophe stürzt. In dem dicht besiedelten Gebiet leben schätzungsweise 2,3 Millionen Menschen. Westliche Politiker wie US-Präsident Joe Biden und die Vereinten Nationen mahnten, Israel müsse in Ausübung seines Rechts auf Selbstverteidigung das humanitäre Völkerrecht wahren.

Die israelische Armee betonte, es würden ausschließlich die Hamas und ihre mit dem Terror verbundenen Ziele angegriffen werden. Hilfsorganisationen sprachen davon, dass der israelische Beschuss ihre Arbeit immer schwieriger mache und die Zivilbevölkerung in Wohngebieten gefährde.

Tunnel und keine Bunker für Zivilisten

Die Hamas habe unter dem Küstengebiet ein Netzwerk von Tunneln angelegt, erklärte Armeesprecher Jonathan Conricus. Das seien keine Bunker für die Zivilbevölkerung, die Tunnel dienten ausschließlich der Hamas und ihren terroristischen Zielen. "Das ist das, was wir angreifen", sagte der Armeesprecher. Es gäbe keine "Flächenbombardements".

Sollte es zu der erwarteten Bodenoffensive der israelischen Armee kommen, wird die Zivilbevölkerung noch stärker in Bedrängnis geraten. Bisher starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 1350 Menschen, mehr als 6000 wurden verletzt.

"Kein Stromschalter wird umgelegt"

Angesichts der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der Hamas haben Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga einen sofortigen Stopp der israelischen Gegenangriffe gefordert. Die Außenminister der 22 Mitgliedsländer warnten bei einem Dringlichkeitstreffen in Kairo vor "katastrophalen" humanitären und sicherheitsrelevanten Folgen durch eine Verschärfung des Konflikts.

Israels Energieminister Israel Katz machte die Wiederaufnahme der unterbrochenen Grundversorgung des Gazastreifens von der Freilassung der israelischen Geiseln abhängig. "Kein Stromschalter wird umgelegt, kein Wasserhahn geöffnet und kein Treibstofflaster fährt rein, bis die israelischen Geiseln nach Hause zurückgekehrt sind", schrieb Katz auf der Plattform X (vormals Twitter). Die Armee verwies darauf, dass die Hamas die Übergänge in das Küstengebiet selbst zerstört habe.

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    Am Samstagmorgen haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen überraschend Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
    Am Samstagmorgen haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen überraschend Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
    REUTERS