"Derzeit ist es schlimm in der Firma", berichtete unlängst ein Mitarbeiter, der anonym bleiben will, gegenüber "Heute". "Sehr viele Kollegen, die wirklich das Handwerk verstehen, sind gegangen." Was übriggeblieben ist, sei nicht geeignet, um einen Betrieb zu rechtfertigen.
Es ziehen dunkle Wolken über das Traditionsunternehmen mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau). Im Rahmen der Insolvenz wurden 250 Mitarbeiter bereits vor Weihnachten ihre Jobs los. Und Mitte Jänner erlitten weitere 288 dasselbe Schicksal.
Jetzt gibt es für jene, die bereits gekündigt wurden oder künftig ihre Jobs verlieren, einen Hoffnungsschimmer. Am Montag wurde vom Land Oberösterreich in Zusammenarbeit mit dem AMS eine Insolvenzstiftung gegründet. Sie ist aufgeteilt in die Sektoren Automotive und Offene Insolvenzstiftung für Klein- und Mittelbetriebe.
Ein weiteres wichtiges Instrument sei die sogenannte Job-Drehscheibe, die Betroffene direkt an Unternehmen vermittelt, so Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP). Für die Insolvenzstiftung Automotive gebe es bereits 40 Anmeldungen.
Bis zu 400 Personen können insgesamt auf die Liste der Stiftung aufgenommen werden. Das zweiteilige Instrument ist mit vier Millionen Euro dotiert. Es wird je zur Hälfte vom Land und vom AMS finanziert.
In Braunau sei – "wie erwartbar" – das Interesse der Betroffenen am größten, so AMS-OÖ-Chefin Iris Schmid. "Mit dieser Stiftung setzen wir ein Zeichen der Hoffnung für diejenigen, die die Auswirkungen der schwachen Konjunktur am eigenen Leib spüren."
Wie berichtet, spürt der Bezirk Braunau – neben Mattighofen sind Munderfing und Schalchen weitere Sitze – die Misere massiv. Im Jänner gab es hier im Vergleich zum Vorjahresmonat 31,3 Prozent mehr Arbeitslose.