Wie "Heute" berichtete, endete ein Wanderausflug am vergangenen Sonntag für ein älteres Ehepaar aus Wien in einer Tragödie. Der 85-Jährige und seine Gattin (82) wurden von einer Kuhherde niedergetrampelt und schwer verletzt, der Mann verstarb später im Spital.
Zeugen zufolge hätten es die Tiere allerdings nicht auf die Wanderer abgesehen gehabt. Vielmehr dürfte der mitgeführte Hund des Ehepaares das Ziel der Attacke gewesen sein. Almbauern beklagen, dass sich die Vorfälle, bei denen Hunde beteiligt sind, häufen. Daher pocht die steirische Landwirtschaftskammer nun auf ein Hundeverbot auf den Almen.
Kammer-Präsident Andreas Steinegger zufolge habe man in der Vergangenheit mehrfach über Verhaltensregeln für das Mitführen von Hunden auf Weiden informiert – leider offenbar erfolglos. Daher bleibe jetzt nur noch diese drastische Maßnahme, meinte Steinegger gegenüber dem "ORF Steiermark".
Auch der Obmann der steirischen Almbauern, Anton Hafellner, zeigt sich offen für eine Debatte über ein mögliches Hundeverbot auf den Almen im grünen Herzen Österreichs. Gleichzeitig betont er, dass es ihm lieber wäre, wenn es nicht dazu kommen würde und sich Wanderer vorsichtiger verhalten würden.
Laut Hafellner kämen allerdings immer mehr Menschen mit ihren Hunden auf die Almen, wodurch oft gefährliche Situationen entstehen würden, da – vor allem Muttertiere – den besten Freund des Menschen oft als Bedrohung wahrnehmen. Zudem verweist der Almbauern-Obmann darauf, dass in einigen Abschnitten des Obertals in Schladming bereits ein Hundeverbot gelte.
Während die einen über ein Verbot von Hunden debattieren wollen, suchen andere die Lösung in einer besseren Ausbildung für Halter. So bemängelt etwa Robert Markschläger vom Österreichischen Kynologenverband, dass das richtige Verhalten mit Hunden auf Almen nicht in allen Bundesländern Thema in Hundeschulen und beim genannten Sachkundenachweis ist.
Erst mit Juli 2026 soll der Sachkundenachweis Hundehalter bundesweit vereinheitlicht werden. Diesbezüglich fordert Markschläger, dass das Thema "Verhalten auf Almen" hier integriert werden müsse.