Zum Lernen zieht es Studenten und Schüler oft mit Laptop in diverse Kaffeehäuser. Gerne werden die Cafés auf Social-Media-Plattformen, wie auf TikTok, noch in Beiträgen erwähnt und animieren Gleichgesinnte, sich auf den Weg in die beliebten Kaffeestuben zu machen. Café-Besitzer aus Wien reagieren unterschiedlich darauf.
"Seit der Corona-Zeit haben immer mehr Gäste ihre Laptops mitgebracht – zeitweise war das Café voller Bildschirme und die besondere Atmosphäre unseres Buchcafés ging dabei ein Stück verloren", erzählt Jonathan Zilberberg, Eigentümer vom Café Phil, "Heute". Im Lokal gibt es zusätzlich eine kleine Buchhandlung neben der Bar. Seit 20 Jahren existiert das Wiener Kaffeehaus im 6. Bezirk auf der Gumpendorfer Straße. "Unsere Entscheidung, das Phil zur laptopfreien Zone zu erklären, hat bei manchen Kunden zunächst für Verwunderung gesorgt", erläutert Zillerberg. Grundsätzlich wurde das Laptop-Verbot recht wohlwollend angenommen, dennoch wurde es trotz Beschilderung nicht immer von allen Gästen wahrgenommen.
Auch Unmut unter den Kunden machte sich bemerkbar: "Einige Gäste haben verärgert reagiert, sobald ihnen klar wurde, dass Laptops bei uns nicht erlaubt sind – manchmal sogar mit negativen Bewertungen im Netz", so der Kaffeehaus-Betreiber. Umso wichtiger war es für ihn, einen Kompromiss zu finden, mit dem alle glücklich sind: "Deshalb gibt es seit zwei Wochen von Montag bis Freitag einen speziellen Tisch, an dem Gäste mit dem Laptop arbeiten können."
Für Zillerberg war es wichtig, dass die besondere Atmosphäre im Café mit Büchern und Lesern erhalten bleibt. "Der Laptop-Tisch wird inzwischen sehr gut angenommen", verrät uns der Eigentümer schließlich im "Heute"-Interview.
Im 16. Bezirk macht das Café Frida am Yppenplatz "keine Ausnahmen". Dort ist den Stammkunden bereits bewusst, dass Laptops im beliebten Restaurant nicht wirklich willkommen sind: "Wir sind ein Speiselokal und Café, indem man seinen Aufenthalt genießen und nicht arbeiten soll", so die "Café Frida"-Eigentümerin, die namentlich nicht in den Medien genannt werden möchte. Das Verbot im Lokal kommuniziert das Café so: "Laufkundschaft weisen wir mit Stickern auf jedem Tisch darauf hin, dass ein Laptop-Verbot gilt." Falls den Kunden es nicht direkt bewusst ist, macht das Personal nochmal mündlich darauf aufmerksam.
Den Café-Frida-Eigentümern ist es wichtig, dass in ihrem Wiener Lokal ihre Gäste in Ruhe ein schönes Essen genießen können. "Es macht die Stimmung eines Restaurants kaputt."